Der Lüneburger Stadtteil Kaltenmoor kämpft seit Jahren mit einem Imageproblem und wird von Außenstehenden überwiegend als Fremdkörper und Problembezirk wahrgenommen. Seine Sozialstruktur ist interkulturell geprägt, der Anteil von wenig finanzkräftigen Menschen ist hoch. Das (Freizeit)Leben findet meist in den eigenen vier Wänden statt, was zu einer verstärkten Separierung der verschiedenen soziokulturellen Gruppen/ Familien führt. Intensiverer Kontakt über kulturelle Grenzen hinweg ist eher die Ausnahme.
Frauen mit Migrationshintergrund sieht man in Kaltenmoor öffentlich vorrangig in traditionellen Geschlechterrollen: Einkaufen, Kinderbegleitung. Sie sprechen zudem meist schlecht Deutsch, was zusätzlich den Rückzug ins Private und zur vertrauten Sprachgruppe befördert. Männer sind demgegenüber deutlich präsenter im öffentlichen Raum.
Trotz einiger vorhandener Strukturen zum interkulturellen Austausch, sind die Möglichkeiten für ein intensiveres Kennenlernen z.B. der verschiedenen Lebenswege und kulturellen Erfahrungen von Frauen, und für ihre sichtbare Vielfalt im öffentlichen Raum äußerst begrenzt. Es fehlen Orte und Gelegenheiten, Sprachkompetenzen informell im interkulturellen Miteinander zu entwickeln.
Das Projekt möchte Begegnungen von Frauen über soziokulturelle Grenzen hinweg einführen und darüber ein Kennenlernen und gegenseitiges Wertschätzen ihrer verschiedenen Lebenswege unterstützen. Dafür werden in Tandems aus Frauen mit und ohne Migrationshintergrund in begleiteten Schreibwerkstätten deren Biografien erzählt, aufgeschrieben und öffentlich bei einer Ausstellung (Texte und Bildportraits) präsentiert. Die Biografiearbeit ist nicht nur eine geeignete Form zur Selbstreflexion des bisher Erlebten, die dem Verständnis eigener und fremder Lebensverläufe dient und zur gegenseitigen Anerkennung beiträgt. Darüber hinaus werden im strukturierten und professionell begleiteten Erzählen und Aufschreiben die Sprachkompetenzen quasi nebenbei verfeinert. Die Vorstellung ausgewählter Biografiepassagen in Lesungen im Rahmen einer Ausstellung in Kaltenmoor und in der Innenstadt macht die Frauen außerdem öffentlich sichtbar, stärkt ihr Selbstwertgefühl und entfaltet eine Breitenwirkung, die sich auch positiv auf die Wahrnehmung des Quartiers auswirkt. Der Blick auf geteilte Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Träumen, Schicksalen, Erfahrungen und Entscheidungen fördert das Gemeinschaftsgefühl und löst einen Perspektivwechsel auf Frauen in Kaltenmoor aus
Kaltenmoor kämpft seit Jahren mit einem Imageproblem. Seine Sozialstruktur ist interkulturell geprägt, der Anteil von wenig finanzkräftigen Menschen ist hoch. Das (Freizeit)Leben findet meist in den eigenen vier Wänden statt, was zu einer verstärkten Separierung der verschiedenen soziokulturellen Gruppen/ Familien führt. Intensivere Kontakte über kulturelle Grenzen hinweg sind eher die Ausnahme. Frauen mit Migrationshintergrund sieht man in Kaltenmoor öffentlich vorrangig in traditionellen Geschlechterrollen. Sie sprechen meist schlecht Deutsch, was zusätzlich den Rückzug ins Private und zur vertrauten Sprachgruppe befördert. Trotz einiger vorhandener Strukturen zum interkulturellen Austausch, sind die Möglichkeiten zum Kennenlernen für Frauen und für ihre sichtbare Vielfalt im öffentlichen Raum äußerst begrenzt. Es fehlen Orte und Gelegenheiten, Sprachkompetenzen informell im interkulturellen Miteinander zu entwickeln.
Das Projekt möchte solche interkulturellen Begegnungen zwischen Frauen in Kaltenmoor ermöglichen. Dafür werden in Tandems aus Frauen mit und ohne Migrationshintergrund in professionell begleiteten Schreibwerkstätten die Biografien erzählt, aufgeschrieben und öffentlich präsentiert (Ausstellung). Die Biografiearbeit trägt nicht nur zur gegenseitigen Wertschätzung bei, sondern verfeinert quasi nebenbei die Sprachkompetenzen. Die Vorstellung ausgewählter Biografiepassagen in sog. Lesecafes rund um die Ausstellung in Kaltenmoor und in der Innenstadt macht die Frauen außerdem öffentlich sichtbar, stärkt ihr Selbstwertgefühl und entfaltet eine Breitenwirkung, die sich auch positiv auf die Wahrnehmung des Quartiers auswirkt.