Nach dem Motto: „Nicht reden...machen!“ begann 2014 unsere Möbelhilfe für Geflüchtete, die Vereinsgründung erfolgte 2017. Die Zielgruppe wurde daraufhin auf alle Einwohner*innen (EW) erweitert. Durch die Verknüpfung von Ehren- und Hauptamt wurde zudem eine Basis für eine erste „zarte“ Gemeinwesenarbeit (GWA) im Innenstadtbereich gelegt. Durch die Kontakte in den Wohnungen der EW entstanden vertrauensvolle Beziehungen. Daraus ergaben sich Kenntnisse von weiteren Bedarfen u. Nöten auch anderer EW. Es wurden Angebote etabliert oder zu anderen Beratungsstellen weitervermittelt. Was neben der aufsuchenden Geh-Struktur aber fehlte, war ein Ort, wohin die EW dann auch kommen konnten. 2020 haben wir mit der Eröffnung des Begegnungszentrums (BZ) Tante Emma eine konkrete Anlaufstelle (Komm-Struktur) im Innenstadtbereich erschaffen. Dessen 5 Bereiche KAUF-, WERK-, FREI- und DIGITAL-Raum sowie unser Stadtteilbüro erfüllen jeweils eigene Funktionen, sind aber unmittelbar voneinander abhängig. (s.A.)
Wohlbekannt in Cux bietet unser BZ soz. Angebote sowie eine erweiterte GWA für ALLE EW. Multiple Grundpfeiler der GWA wurden errichtet und gefestigt wie z.B. HEIMAT für Begegnung, Austausch, Teilhabe u. Bildung in off. Atmosphäre (s.A.), interagierende Nachbarschaft, hohe EA-Struktur, eine Anlaufstelle mit attrakt. Außenpräsentation, ein gut vernetzter hauptamtl. GWA´ler, ein barrierefreies Stadtteilbüro, multiple Veranstaltungen sowie eine sehr hohe öff. Aufmerksamkeit. Eingebunden in die lok. Ökonomie unseres Stadtteils (s. LoI Punkt Nachhaltigkeit) und durch unseren Handelsort: „KAUF-Raum“ sowie der Vermietung von Teilflächen u. Co-Working Spaces werden knapp 60 % unserer Kosten selber getragen. Dsbzgl. erhielten wir sehr viele Anfragen anderer Projekte. Es wurde also viel erreicht, dennoch haben wir 3 Hauptziele in den nächsten 3 Jahren. Wir werden:
1. unsere vorh. GWA ausbauen, mit dem Ziel ein interkult. HEIMAT-Zentrum zu werden und dabei gleichzeitig die Jugend mit ins Boot zu holen. (GWA)
2. der Motor einer gesamtstädt. GWA sein. Wir vereinen unser Netzwerk zum Wohle aller Stadteile. Somit entsteht keine Konkurrenz unter den untersch. GWA-Projekten, wenn es z.B. um den Aufbau gesamtstädt. Koordination u. die Verteilung komm. Finanzen geht. Das Bündnis wird uns alle stärken! (Resilienz). (komm. GWA)
3. noch mehr fin. Unabhängigkeit durch die Erprobung neuer monetärer Quellen erzielen, die immer eine pos. Wirkung für alle Beteiligten hat. (intellig. Finanzierung)
Sehnsucht nach Heimat (Geborgenheit, Vertrautheit, Zugehörigkeit) ist eine innere Kraft, die mit unerbittlichem Verlangen an unseren Herzen zieht. Aufgrund dieses Verlangens besteht unser BZ im Herzen Cuxhavens. Wir sind HEIMAT.
Durch akt. erhöhten Zuzug von Geflüchteten ins Quartier (ukr./afrik. Hintergrund), haben die unverzichtbare Notwendigkeit der interkulturellen Arbeit und damit verbundene Suche nach neuer Heimat eine neue Dimension erfahren. All das kommt „on top“ der schon vorh. priv. Verschuldung bei 19% der Erwachsenen im Quartier (BRD Ø 10 % / Armutsbericht LK), einem anony. Nebeneinander sowie heterog. Umfeld.
Durch unsere Netzwerkarbeit mit den anderen Stadtteilen sehen wir, dass o.g. Erscheinungen auch dort existieren, und dass benötigte Finanzen oft selber generiert werden müssen (Landes- Bundes- EU-Förderungen / Sozialkaufhäuser). Selten trägt diese die Kommune. Teilw. konkurrieren die Projekte sogar bei der Verteilung von kommunalen Geldern.
Der soz. Schieflage (z.B. Gentrifizierung, Armut, Einsamkeit) wird die Kommune nicht alleine Herr. Nur durch QM/GWA und deren multiplen-kreativen Tools sowie ehren- und hauptamtlichen MA kann dieser in Teilen entgegentreten werden.
Cuxhaven hat eine hervorragende Willkommenskultur. Allerdings ist der Idealismus stärker als der Pragmatismus. Dies ist sicher auch der starken Verschuldung der Stadt geschuldet.
Wir sehen den Menschen an 1. Stelle, in den „investiert“ soll. Daher muss ein neuer, starker GWA-Verbund der Verwaltung und lok. Politik aufzeigen, dass Willkommenskultur und Erschaffung neuer Heimat auch aufgrund auslaufender Förderungen nur mit finanzieller und organis. Hilfe der Kommune möglich sind.