Ausgehend von der bisherigen GWA der Elisabeth-KG wird die zukünftige Arbeit im Quartier aufgebaut: bestehende Netzwerke werden gepflegt und erweitert, laufende Angebote werden in die Selbständigkeit begleitet, im Gemeindehaus finden regelmäßig Runde Tische zum Thema GWA statt, an denen alle an der GWA beteiligten Ehrenamtlichen/ Anwohner*innen teilnehmen und sich vernetzen. Zukünftig stehen Soziale Aktivitäten und soziale Infrastruktur, Zusammenleben unterschiedlicher sozialer und ethnischer Gruppen und Stadtteilkultur im Vordergrund.
Die Gehstruktur mit dem Coffee Bike findet gezielt in den Bereichen statt, aus denen bisher nur wenige Anwohner*innen an GWA-Prozessen teilhaben, obwohl der Bedarf erfasst wurde. Es werden Aktionen wie Straßenflohmarkt, Treppenhausfrühstück, Straßenfest geplant, um Vorurteile abzubauen und Austausch zu fördern. Als Gegengewicht zum aktuellen Rechtsruck liegt ein besonderes Augenmerk auf interkulturellem Austausch. Die Zusammenarbeit mit dem Integrationsbeirat wird ausgebaut. Die Zusammenarbeit mit Freiwilligenagentur und Kirchenkreisjugenddienst ermöglicht regelmäßige bedarfsorientierte Fortbildungsangebote für Ehrenamtliche. Beziehungsarbeit mit Anwohner*innen/ EA stärkt die Zusammenarbeit und macht Bedarfe sichtbar, die dann gemeinsam in neuen Kleinprojekten bearbeitet werden. Beteiligungsformate werden gestärkt und eine lebendige Stadtteilkultur aufgebaut.
Anwohner*innen organisieren sich mit Hilfe der GWA-Fachkraft, um als Gruppe ihre Belange gegenüber Wohnungsbaugesellschaften/ Vermieter*innen zu vertreten. Diese erkennen die Vorteile einer Zusammenarbeit mit GWA-Projekten in ihren Immobilien an. Ziel für eine Verstetigung ist die finanzielle Beteiligung an der Einrichtung einer Personalstelle zum Ende der Projektlaufzeit. Dabei orientiert sich GWA an win e.V./ KSG und verstärkt die Zusammenarbeit.
Das Netzwerk GWA wird in Zusammenarbeit mit der Stadt LGH ausgebaut. Erworbenes Wissen der Koordinatorinnen aus dem Zertifikatskurs wird allen zugänglich gemacht. Die erarbeiteten Leitlinien für GWA in LGH werden weiterentwickelt und praxisbezogen laufend angepasst. Die Kooperation im verbunT (Stadt, Fam.-zentrum Emma und Paul, KG Zum Guten Hirten) wird weitergeführt und inhaltlich und strukturell vertieft. Durch Gremienarbeit in Kirche, Kommune und Diakonie sowie die Zusammenarbeit mit Wohnungsbaugesellschaften und Städtebau LGH wird GWA für die Verstetigung auf breite Füße gestellt.
Langenhagen erlebt eine ungebrochene Zuwanderungssituation, die Bevölkerungsstruktur in der Alten Mitte wird durch Migrant*innen und Senior*innen geprägt. Über die bisherigen kirchengemeindlichen Bezüge hinaus konnten in den vergangenen drei Jahren Kontakte in das Quartier geknüpft werden. Bei Gesprächsanlässen wie Befragungen und aufsuchender Arbeit mit dem Coffee-Bike wurden Bedarfe geäußert und erhoben. Dabei wurde deutlich, dass erhebliche Vorurteile unter den Anwohner*innen untereinander sowie Konflikte mit Wohnungsbaugesellschaften, etwa bzgl. der Nutzung von Gemeinschaftsanlagen, bestehen. Veranstaltungen und Begegnungsanlässe waren Ausgangspunkt für Beziehungsarbeit, die weiter ausgebaut und gepflegt werden muss.
Nach wie vor spielt Vereinsamung im Alter eine größere Rolle im Projektgebiet. Der Projektstart vor drei Jahren war durch die Coronafolgen geprägt. Kontakte in den Nachbarschaften werden allerdings noch nicht in gleichem Umfang gepflegt wie vor der Pandemie. Bisher haben v.a. der Kirche nahestehende Personen aktiv Angebote der GWA gestaltet bzw. besucht. Der Kreis erweitert sich zunehmend. Noch werden Veranstaltungsangebote mit Gemeinschaftscharakter im Gemeindehaus teilweise zögerlich angenommen.
Netzwerkarbeit und Kooperationen im Quartier und auf kommunaler Ebene haben im Laufe der drei Jahre eine erste Grundstruktur für GWA in Langenhagen aufgebaut – im verbunT. Regelmäßige gemeinsame Sitzungen, die Bildung einer Steuergruppe GWA, ein gemeinsames Logo, Flyer und Film haben die Projektpartner (drei Kirchengemeinden u. Stadt) zusammenwachsen lassen. Gemeinsame Leitlinien sind angebahnt und sollen strukturell in den Institutionen umgesetzt werden.