Dorftreff Eggermühlen

Gemeinschaft gestalten, Prävention stärken, Altern begleiten und unterstützen

Kurzbeschreibung:

Seit September 2019 gibt es in Eggermühlen den Dorftreff der zunächst in den Räumen des Jugendheims untergebracht wurde. Sobald ein Neubau mit Betreutem Wohnen, Tagespflegeeinrichtung und Lebensmittelladen fertiggestellt ist wird der Dorftreff dorthin umziehen. (bei der Gebäudeplanung wurden die Räumlichkeiten für einen Dorftreff mit eingeplant) Die Angebote, die seit September im Dorftreff gemacht werden sind vielseitig und werden von der Bürgerschaft gut angenommen. Einige Ideen und Angebote von Seiten der Bürgerschaft konnten bereits umgesetzt und angeschoben werden. Vor allem die generationenübergreifenden Angebote sind gut angekommen. (Spielenachmittage, Krabbelgruppe, Generationenfrühstück, Kutschfahrten und Liederabende.
Derzeit sind wir dabei, die präventiven Angebote rund um das Thema "gesund älter werden" zu erweitern. So gibt es schon einen regelmäßigen Mittagstisch, Sitztanz und eine Walkinggruppe 60 Plus. Der Dorftreff ist schon fester Bestandteil im Alltag der Bürger/Innen. Allerdings ist der Aufbau bei Weitem noch nicht abgeschlossen. (was ja auch in 7 Monaten nicht zu erwarten war) Was wir jetzt schon sagen können ist, dass sich das ehrenamtliche Engagement sehr erweitert hat und viele Bürger/Innen den Dorftreff nutzen, um dort ihre Kontakte zu pflegen und miteinander Dinge zu entwickeln. Auch ist es gelungen, Menschen mit Migrationshintergrund zu regelmäßigen Angeboten in den Dorftreff einzuladen. Leider bremst uns momentan die Coronapandemie aus. Nach einer sehr langsamen Öffnung mit wenigen Öffnungszeiten und Angeboten geht es jetzt wieder bergauf. Nach den Ferien hoffen wir, dass wir wieder alle Angebote machen können. Die Menschen sind froh, einen neutralen Treffpunkt zu haben den sie zu allen Öffnungszeiten kostenfrei besuchen können. Es gibt in Eggermühlen sonst keinen Ort mit Treffpunktcharakter.

Ausgangslage / Problem:

Ein besonderes Problem in Eggermühlen ist der Verlust vieler Versorger im Ort. Ein Neubau in dem es bald auch wieder ein Lebensmittelangebot geben soll, ist im Bau. Leider gibt es auch keine Bank mehr, keine Apotheke, keine Bäckerei. Die Kirchengemeinde ist zu einem Gemeindeverbund zusammengeschlossen worden und das Gemeindebüro nur noch sporadisch geöffnet. Viele alte Menschen sind in Eggermühlen tagsüber allein weil ihre Kinder und Enkel in die größeren Gemeinden oder Städte zur Schule oder zum Arbeitsplatz zu fahren.
Viele Aussiedler haben in Eggermühlen ein kleines Haus gebaut, sind aber in der einheimischen Gesellschaft nur schlecht integriert. Eggermühlen ist ein ländlich sehr schön gelegener Ort. Ältere Menschen haben es allerdings schwer weil die Mobilität sehr eingeschränkt ist. Es fehlen dort Einrichtungen mit Begegnungscharakter.

Jahresziel:

Generationendialog stärken, das Alter(n) begleiten, Gesundheit und Selbstbestimmung unterstützen.

Gesundheit fördern

Maßnahme:

Wir werden weiterhin Mittagstisch- und Frühstücks- Angebote machen, die Bürger sind zum selber zubereiten eingeladen! Bewegungsangebote sollen ausgebaut werden, Ehrenamtliche geschult werden. Wir werden verstärkt auch zu Gesundheitsthemen Referenten/Innen einladen und Vortragsabende gestalten.

Wirkung:

An der wiederholten Teilnahme der Bürger/Innen. Wenn sich neue Gruppen bilden. Wenn Menschen sich gut bzw. besser fühlen und gerne bewegen. Wenn Menschen Spaß haben am gemeinsamen kochen. Wenn Menschen sich auf den nächsten gemeinsamen Ausflug freuen.

Das Alter(n) begleiten

Maßnahme:

Senior/Innen einladen zu Veranstaltungen und Angeboten. Fahrgemeinschaften gründen damit auch alle teilnehmen können. Evtl. einen Fahrdienst installieren. Sorgen und Fragen der Senior/Innen aufnehmen und nach Lösungen suchen. Ideen und Vorschläge der Senior/Innen aufnehmen und ggf. umsetzen.

Wirkung:

Wenn sich die Senior/Innen gerne treffen und von den Angeboten profitieren. Wenn durch die Vielfalt der Angebote jeder/e etwas für sich findet. Wenn Unterstützung und Begleitung im Alltag initiiert und koordiniert werden kann. Wenn genügend Ehrenamtliche zur Verfügung stehen für die Begleitung.

Generationendialog

Maßnahme:

Offene Angebote machen. Angebote zu unterschiedlichen Tageszeiten machen. Besondere Gruppen einladen. z.B. Mütter mit kleinen Kindern, Oma und Opa mit Enkelkindern, Jugendliche, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Angebote an ungewöhnlichen Orten machen z.B. im Wald, auf dem Parkplatz, Bolzplatz

Wirkung:

Wir haben unser Ziel erreicht wenn sich viele Menschen zu den unterschiedlichsten Angeboten treffen und miteinander ins Gespräch kommen. Wenn auch die, die sonst nicht an der Gemeinschaft teilnehmen den Mut haben, mitzumachen. Wenn die Ideen aus der Bürgerschaft kommen und gemeinsam umgesetzt werden

Daten Bezogen auf den Zeitraum von einem Jahr:

Wie viele Personen werden durch das Projekt in diesem Jahr erreicht?:

101 - 500

Wie viele Akteure und Akteursgruppen kommen in diesem Jahr hinzu?:

2 - 4

Wie viele Veränderungen im Gebiet werden durch die Maßnahme in diesem Jahr sichtbar?:

2 - 4

Ansatz GWA/QM:

Unser Ansatz verfolgt insbesondere die Qualität der sozialen Beziehungen (Ursprungsgesellschaft und Zugezogene) Wir unterstützen die Selbstorganisation und Handlungsfähigkeit der Bürger/Innen (vor allem der alten allein stehenden Menschen). Wir fördern mit unserer Arbeit die Gesundheit und stärken dadurch die Resilienz der Bürger/Innen. Wir machen Dinge möglich und begleiten die Umsetzung von Ideen. Wir legen großen Wert auf das ehrenamtliche Engagement der Bürger/Innen und unterstützen dieses durch Begleitung und Schulung. Wir fördern und unterstützen die Ideen von Bürger/Innen und helfen ihnen bei der Umsetzung. Wir sehen jetzt in der Corona - Krise eine besondere Herausforderung für die Gemeinwesenarbeit. Angst, Entfremdung, Schuldzuweisung sind zu großen Problemen geworden. Hier werden wir sehr genau hinsehen müssen um wieder eine Dorfgemeinschaft auch mit "nicht Einheimischen" stabil zu gestalten.

Methoden:

Begleitung bei Projekten von Bewohner/innen, Empowerment, Gemeinsame Feste, Generationsübergreifender Ansatz, Hilfe zur Selbsthilfe, Kultur- und Kunstprojekte (Theater, Film, Musik, schreiben), Lesecafes, Nachbarschaftshilfe, Räumlicher Treffpunkt, Stadtteilzeitung

Qualitätsstandards:

1. Menschen stehen im Zentrum

Wenn die Bürger/Innen zum Dorftreff kommen, sich dort einbringen und ihre Ideen umsetzen können. Wenn wir Lösungen finden für Bedarfe und Probleme und gemeinsam daran arbeiten können.

2. Selbstorganisation ist möglich

Wenn wir die einzelnen Personen stärken und ermutigen können, die Bürger/Innen sich gegenseitig helfen und Eigeninitiativen zu tollen Projekten führen.

3. Stärken vor Ort nutzen

Wenn im Dorf ein gutes Miteinander herrscht, niemand sich als Konkurrenz empfindet und gegenseitige Unterstützung Alltag ist.

4. Zielgruppenübergreifendes Denken und Handeln

Alle Bürger/Innen ob jung oder alt, Ursprungs- oder Zuwanderungsgesellschaft, an der Entwicklung und dem Miteinander im Dorftreff teilnehmen.

6. Starke Netzwerke und Kooperationen

Sich die Vereine und Organisationen einbringen und Spaß am Miteinander haben.

7. Zusammenleben gestalten – Nachbarschaft fördern

Nachbarschaften sich neu bilden, (Zuzug) und alte Nachbarschaften bestehen bleiben. (Tod, Wegzug) Wenn die Menschen sich kennen und voneinander wissen. Wenn sich Kümmerer für die anderen stark machen.

Name des Projektgebietes:

Samtgemeinde Bersenbrück, Mitgliedsgemeinde Eggermühlen

Stadttyp:

Mittelstadt (20.000 - 100.000 Einwohner)

Einwohnerzahl des Projektgebietes:

1751

Quelle / Anmerkungen:

Einwohnermeldeamt

Abgrenzung des Projektgebietes:

Eggermühlen ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Bersenbrück, im Norden des Landkreises Osnabrück in Niedersachsen. Eggermühlen liegt innerhalb der Ankumer Höhe im Nordwesten vom Naturpark Nördlicher Teutoburger Wald- Wiehengebirge. Die Nachbargemeinden sind im Osten Ankum, im Süden Merzen, im Westen Bippen und im Norden Menslage.

Das Projektgebiet liegt im Programmgebiet „Sozialer Zusammenhalt“:

nein

Projektgebiet geprägt durch:

Schlechte Nahversorgung (Waren, Dienstleistungen, medizinische Versorgung), Fehlen von Einrichtungen mit Treffpunkt-Charakter, Kaum / nichtvorhandene lokale Ökonomie

Merkmale des Projektgebietes:

Anteil Kinder (bis 14 Jahre)

Projektgebiet:

13 %

Gesamtstadt:

18 %

Sonstige:

0 %

Jugendliche/junge Erwachsene (bis 26 Jahre)

Projektgebiet:

16 %

Gesamtstadt:

15 %

Sonstige:

0 %

Anteil der älteren Bewohner*innen (ab 60 Jahre)

Projektgebiet:

22 %

Gesamtstadt:

22 %

Sonstige:

0 %

Arbeitslose Menschen (gesamt)

Projektgebiet:

3 %

Gesamtstadt:

0 %

Sonstige:

0 %

Ausländische Bewohner*innen

Anmerkung:

4,54% Aussiedler werden als Deutsche geführt SGBSB 7,49%

Projektgebiet:

2 %

Gesamtstadt:

0 %

Sonstige:

0 %