Der Dorftreff "Gehrda" hat sich inzwischen zu einem allgemeinen, beliebten Treffpunkt im Dorf entwickelt. Viele Menschen auch von außerhalb kommen um an den Angeboten teilzunehmen oder auch weil sie Interesse haben, selbst einen Dorftreff aufzubauen. In Gehrde konnten im vergangenen Jahr sehr viele Angebote gemacht werden. Neben den generellen Öffnungszeiten (8 Angebote sind wöchentlich vorgegeben) gibt es zusätzliche Veranstaltungen wie Lesungen, Vorträge oder Schulungen, die größtenteils mit Ehrenamtlichen durchgeführt werden. Der Dorftreff wird genutzt um dort gemeinsam alte Kinofilme zu schauen oder gemeinsam zu kochen. Die Menschen kommen zu Infoveranstaltungen z.B. vom Apotheker, vom Ärzteteam oder von Privatleuten die von ihren Reisen berichten. Eine sehr große Vielfalt mit immer mehr interessanten, lehrreichen, versorgenden und präventiven Angeboten. Ehrenamtliche Bürger/Innen singen, basteln, malen, kochen, rudelrätseln oder sind einfach nur da um Gespräche zu führen und um zu zu hören.
Der Dorftreff ist Anlaufstelle auch für Familien die neu zugezogen sind. Ganz besonders bemühen wir uns um die Arbeiter*innen die im Dorf wohnen und in die Fabriken im Niedersachsenpark arbeiten gehen. Meist sind das Saisonarbeiter*innen genau so, wie die Erntehelfer*innen. In der Corona Zeit haben die Mitarbeiter*innen und viele Ehrenamtliche den Kontakt zu den Besucher*innen vor allem zu den alten Menschen weiter gepflegt. Durch Telefonketten, Einkaufsbesuche und Zaungespräche wurde der Kontakt gehalten. Es wurden auch Friedhofsbesuche Initiiert damit die alten Menschen ihre Verstorbenen besuchen konnten. Auf einer Friedhofsbank kann man gut Abstand halten und doch Trost finden.
Gehrde ist ein kleines Dorf in der Samtgemeinde Bersenbrück mit schlechter Nahverkehrsversorgung. Es gibt noch einen Kindergarten und eine Schule vor Ort. Es gibt nur noch einen Bäcker aber keinen Lebensmittelladen, keine Apotheke, keinen Arzt. Es gab bisher keinen Ort mit Treffpunktcharakter. Gehrde ist einerseits ein sehr altes Dorf mit vielen historischen Gebäuden, andererseits gehören zu Gehrde aber auch einige Neubaugebiete. Die Einheimischen kommen teilweise noch in den wenigen Vereinen vor Ort zusammen, die Neubürger/Innen leben aber eher zurückgezogen in ihren Wohngebieten. In Gehrde leben anonym viele Menschen die aus EU Ländern zu uns kommen um hier Arbeit zu finden. Diese Menschen beteiligen sich kaum bis gar nicht am Dorfleben. Außerdem haben wir eine große Gruppe Aussiedler die schon aufgrund ihrer Religion lieber unter sich bleiben. Durch den Dorftreff haben wir einen neutralen Treffpunkt schaffen können. In Gehrde leben sehr viele alte Menschen oft allein und weiter draußen in der Bauernschaft. Soziale Kontakte fallen weg weil es keine Nachbarn mehr gibt oder die Nachbarn jetzt im Heim sind oder im Betreuten Wohnen. Die Häuser sind viel zu groß und Hilfe und Unterstützung gibt es kaum. Vor allem die Einsamkeit macht den Menschen zu schaffen. Jetzt in der Coronazeit wurde das noch einmal sehr deutlich. Die Menschen brauchen Gelegenheiten zum Gespräch, zum Beisammensein, zum gemeinsamen Essen etc.
"ich verliere noch meine Stimme weil ich oft tagelang mit niemandem rede!" "Wo soll ich hingehen wenn ich kein Geld habe?" "Wer will mich denn schon noch sehen?"
Wir müssen hier unbedingt weiterarbeiten und Lösungen anbieten um diese Menschen aufzufangen.