Geplant ist ein experimentelles Wohn- und Lebensquartier für bis zu ca. 1.000 Menschen in Genossenschaftsform. Umgesetzt werden soll die Vision eines nachhaltigen Quartiers in einer Großstadt mit einem hohen sozialen Standard. Dabei sollen die Reduktion des Ressourcenverbrauchs aufgrund einer selbstbegrenzten Lebensweise („Suffizienz“) und gemeinschaftliche Lebensformen im Mittelpunkt stehen. Neben den Wohnformen kommen bei dem Projekt auch anderen sozialen oder ökonomischen Aspekten eine hohe Bedeutung zu: Flächen für den Lebensmittelanbau, Inklusion, Kooperation, Generationensolidarität, ein Tausch- und Leihsystem für die Bewohner*innen, usw.. Beabsichtigt sind möglichst niedrige Baukosten bzw. Mieten, insbesondere für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen, aber auch Flächen für "suffiziente" Baugemeinschaften von besserverdienenden Älteren, die heute in großen Wohnungen leben und durch den Umzug in das neue Stadtquartier an anderer Stelle in der Stadt Wohnflächen frei machen.
Die Landeshauptstadt Hannover hat der Initiative eine 50.000 m² große Baufläche mit einem bestehenden Bebauungsplan am Rande der Stadt in Aussicht gestellt (Nord-Kronsberg), wo bis zu 400 relativ kleine Wohneinheiten ("Tiny-Wohnungen") errichtet werden könnten.
Ziel des Projektantrages und der Initiative Ecovillage-Hannover ist ein „bottom-up“- Organisationsprozess, in dem:
- die Zielgruppe von Stadtbewohner*innen mit niedrigem Einkommen gezielt angesprochen und für das Projekt gewonnen werden sollen;
- insbesondere diese Zielgruppe am Planungsprozess für das Projekt beteiligt werden soll,
- genossenschaftliche Strukturen erarbeitet werden, die im besonderen Maße die Beteiligung der zukünftigen Bewohner*innen berücksichtigen (Ecovillage-Beirat, usw.).
Weitere Infos unter www.ecovillage-hannover.de
In Hannover gibt es einen eklatanten Mangel an kostengünstigen Wohnungen. In den Neubaugebieten entstehen überwiegend hochpreisige Wohnungen, die von einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen nicht finanziert werden können. Auch die hohen ökologischen Standards der Neubauten tragen zur Kostensteigerung bei und es gilt Konzepte zu entwickeln, wie dieser hohe Standard beibehalten bleibt, die Baukosten und Mieten aber tragbar sind.