Der HERTA-Stadtteiltreff befindet sich in der Hertastraße in der Ost und Westsiedlung von Salzgitter Bad. Hier gibt es offene Angebote für alle Menschen im Stadtteil, sowie Beratungs- und Unterstützungsangebote für Migranten und Osteuropäer. Der offene Treff mit seinen Angeboten, die niedrigschwelligen Angebote und die Beratungsangebote werden gut angenommen. Jedoch gibt es auch viele Menschen, die wir mit unseren bisherigen Methoden nicht erreicht haben. Um möglichst viele Menschen zu erreichen und zu aktivieren möchten wir mit Aktionen in das unmittelbare Wohnumfeld gehen, vor die Fenster und Türen der Bewohner. Daher soll durch aufsuchende Arbeit im Stadtteil mit niederschwelligen und kurzweiligen Aktionen der Kontakt hergestellt werden. Beispielsweise mit Bewegungsmaterialien für Kinder, Kaffee und Gespräche für Erwachsene, erst einmal Menschen herauslocken, Interesse wecken, einfach (das Schachbrett) auspacken und anfangen. Über Aktivitäten (wie z.B. Seifenblasen herstellen, Naturerlebnisse mit der Lupe und Vergrößerungsgläsern, Infomaterialien) mit Kindern und Jugendlichen, Familien und auch älteren Menschen in Kontakt treten, sich gemeinsam austauschen über ihre Interessen und Bedarfe. Durch den niedrigschwelligen Zugang sollen die Bewohner miteinander in Kontakt kommen, gemeinsam aktiv werden und Beteiligung erleben. Durch die regelmäßigen Besuche mit dem HERTA-Mobil werden Hemmschwellen abgebaut und Kontakte leicht zugänglich gemacht. Familien werden über Spielangebote für Kinder erreicht und miteinander in Kontakt gebracht. Jugendliche werden an ihren Treffpunkten mit aktivierenden Fragestellungen in den Austausch gebracht, Gespräche entstehen. Ideen sollen gemeinsam mit der Zielgruppe umgesetzt werden. Aktivierung der Jugendlichen durch Beteiligung und Partizipation.
Die Ost- und Westsiedlung in Salzgitter Bad ist ein Wohngebiet, das in der 1930/1940 er Jahren für Industriearbeiter entstanden ist. Die Wohnungen entsprechen nicht den heutigen Bedarfen von Familien und sind in der Regel nicht modernisiert. Notwendige ausstehende Sanierungen und Ausstattungsmängel haben dazu geführt, dass sich eine Mieterstruktur ergeben hat, die sich durch einen hohen Anteil an Migranten, jungen Familien mit mehreren Kindern und Jugendlichen und einen Anteil an älteren Menschen auszeichnet. Viele Bewohner des Viertels leben von staatlichen Transferleistungen bzw. haben ein geringes Einkommen. Durch günstigen Wohnraum ist eine Vielfalt entstanden, die sowohl die Altersstruktur und kulturelle Aspekte, aber auch besondere Lebensformen und schwierige Sozialstrukturen umfasst. Der Anteil an Kinderarmut ist in den letzten Jahren stetig gestiegen, die Krippen- und Kitaplätze reichen nicht aus. Die Bildungs- und Teilhabemöglichkeiten der Menschen im Stadtteil sind begrenzt. Dringender Handlungsbedarf besteht seit Jahren insbesondere in der Sanierung der Häuser und Wohnungen. Der Gesamteindruck des Viertels ist eher deprimierend und wirkt vernachlässigt, teilweise vermüllt. Dies führt auch bei den Bewohnern zu Resignation und Rückzug.
Der HERTA-Treff bietet niedrigschwellige Angebote für Familien und Beratung für die Bewohner des Stadtteils an. Der Treff mit seinen vielfältigen Angeboten und die Beratung für Migranten und auch osteuropäische Familien werden gut angenommen. Allerdings können wir mit der Kommstruktur nicht alle Menschen erreichen.