Gemeinsam für Barsinghausen (2017)
Für ein kulturelles und solidarischen Miteinander
30890 Barsinghausen
Telefonnummer:
0511-3671277
E-Mailadresse:
Website:
Ansprechpartner*in:
Janina Ahlhorn
Handlungsfelder:
Soziale Aktivitäten und soziale Infrastruktur, Zusammenleben unterschiedlicher sozialer und ethnischer Gruppen
Zielgruppe:
Alle Anwohner*innen, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte
Kurzbeschreibung:
Barsinghausen ist seit den 60 Jahren ein Zuwanderungsort. Das Zusammenleben zwischen den verschiedenen Zuwanderungsgenerationen war nicht immer konfliktfrei. Nicht zuletzt durch diese Konflikte sind im Laufe der Jahre verschiedene ehren- und hauptamtliche Initiativen entstanden. Diese verschiedenen Initiativen und das enorme Engagement werden kaum oder nur punktuell aufeinander abgestimmt.
Mit der zusätzlichen Unterbringung von Flüchtlingen in Gemeinschaftsunterkünften in den verschiedenen dörflichen Ortsteilen stehen diese Strukturen vor einer kaum zu bewältigenden Aufgabe und brauchen dringend eine Koordinierungs- und Vernetzungsstelle.
“Gemeinsam für Barsinghausen” setzt sich zum Ziel, die verschiedenen Initiativen und Projekte der Integrations- und Gemeinwesenarbeit zusammen mit der Kommune, den Freien Trägern und den ehrenamtlichen Initiativen auf kommunaler Ebene zu koordinieren und gemeinsam die notwendigen Strukturen in den Gebieten um die Gemeinschaftsunterkünfte aufzubauen.
Dazu wird in Kooperation mit dem Freiwilligen Zentrum Barsinghausen (Trägerschaft AWO, Stadt Barsinghausen) eine kommunale Koordinierungsstelle eingerichtet, die die verschiedenen Initiativen und Angebote in Barsinghausen aufeinander abstimmt und koordiniert.
Diese Koordinierungsstelle, mitten in Barsinghausen, dient gleichzeitig als zentrale Anlaufstelle, die den Geflüchteten aus ganz Barsinghausen bei verschiedenen Fragestellungen oder bei der Orientierung (wer hilft wann, wie, wo?) weiterhilft.
In den Gebieten um die Gemeinschaftsunterkünfte werden Begegnungsräume eingerichtet und Angebote entwickelt, die das Zusammenleben und die Integration in der lokalen Nachbarschaft fördern. Nur durch Kontakte und Kennenlernen ist der Abbau von Vorurteilen auf Seiten der Bewohner/innen möglich. Mit den Geflüchteten werden gezielt Projekte entwickelt, die sie ermutigen, sich in ihrem neuen Gemeinwesen einzubringen: Ehrenamtliche helfen Geflüchteten, Geflüchtete werden zu Ehrenamtlichen und helfen der Gemeinschaft.
Ein Schwerpunkt des Projektes ist es, auf allen Ebenen und allen Projekten an alle Bewohner/innen zu denken. Die Geschichte der Integration in Barsinghausen zeigt, wie wichtig es ist, die Integration von Geflüchteten als eine Aufgabe des gesamten Gemeinwesens zu sehen, bei der alle “mitzunehmen” sind: Einheimische und die verschiedenen Zuwanderungsgenerationen genauso wie die Geflüchteten. In diesem Sinne ist Integrationsarbeit Gemeinwesenarbeit.
Ausgangslage / Problem:
In Barsinghausen leben unterschiedliche Bevölkerungsgruppen nebeneinander, aber nicht miteinander. Dieses Nebeneinander verschärft sich durch den Zuzug von Geflüchteten.
Neben einer hohen Anzahl an Vertriebenen, Spätaussiedlern u. Geflüchteten, die in den 90ern kamen, leben hier viele Gastarbeiter, die in den 60ern zugezogen sind. Diese besondere Zuwanderungsgeschichte hat dazu geführt, dass sich viele Angebote entwickelt haben, diese aber nur unzureichend bekannt, kaum miteinander vernetzt u. dezentral verteilt sind. Sie führt aber auch zu Neid und starken Konflikten zwischen den Zuwanderungsgenerationen. In einigen Ortsteilen ist der soziale Frieden stark gefährdet.
Dies trifft besonders dort zu, wo Geflüchtete in Gemeinschaftsunterkünften (GU) untergebracht sind. Diese befinden sich in drei Ortsteilen, alle in städtischer Randlage. Durch diese Unterbringung gibt es keine natürlichen Kontakte in die Nachbarschaft, die Bevölkerungsgruppen bleiben unter sich u. Ressentiments zwischen diesen steigen dramatisch. Trauriges Beispiel ist der Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim Januar 2016.
Es fehlt an sozialer Infrastruktur, die diesen Ressentiments entgegen wirkt. Es fehlt eine zentrale Koordinierungsstelle, die die verschiedenen Initiativen und Angebote aufeinander abstimmt. Es fehlt eine zentrale Anlaufstelle für alle Geflüchteten in ganz Barsinghausen. In den Ortsteilen fehlen Angebote zum Kennenlernen von Geflüchteten u. Einheimischen.
Ohne kommunale Vernetzung u. konkrete Angebote in den Ortsteilen, verstetigen sich die gegenseitigen Vorurteile. Eine Integration ins Gemeinwesen findet nicht statt. Parallelgesellschaften u. sozialer Unfrieden sind die Folge.
Jahresziel:
Gemeinsame Handlungsstrategie der lokalen Akteure (ausführlicher Maßnahmeplan im Anhang)
Bestandsaufnahme: Überblick über Strukturen der Flüchtlingshilfe und vorhandene Angebote in Barsinghausen
Maßnahme:
Wissen zu Akteuren und Angeboten wird gesammelt und aufbereitet und transparent gemacht (z.B. durch mehrsprachige Broschüre/Wegweiser).
Erstellung einer Bedarfsanalyse mit Hilfe der identifizierten Akteure vor Ort und unter Einbezug von BewohnerInnen als ExpertInnen ihrer Lebenswelt
Maßnahme:
Eine Bedarfsanalyse wird erstellt, vorhandene Angebotslücken definiert u. geschlossen.
BewohnerInnen werden als ExpertInnen ihrer Lebenswelt mit versch. Methoden einbezogen (Ein World Café direkt in einer der drei Flüchtlingsunterkünfte sowie Zukunftswerkstatt Open Space mit Dolmetscher).
Gemeinsame Handlungsstrategie für Barsinghausen durch den Aufbau und die Pflege von Vernetzungsstrukturen
Maßnahme:
Identifizieren von aktiven Netzwerken: 1. Vernetzung der Akteure und Angebote miteinander; 2. Vernetzung der potentiellen NutzerInnen der Angebote mit und zu den Angeboten; 3. Die Vernetzung von BewohnerInnen untereinander, insbesondere im Hinblick auf verschiedene Bevölkerungsgruppen.
Auf dieser
Jahresziel:
Empowerment von Geflüchteten - Stärkung der Selbstaktivierung und der Vertretung eigener Interessen
Niedrigschwellige Stärkung der Sprach- und Alltagskompetenz
Maßnahme:
Kombination von Förderung Sprache/Alltagskompetenz: umfasst die Vermittlung von Alltagswissen (z.B. das Zurechtfinden im Alltag, Kennenlernen der (Infra)-Strukturen u. gesellschaftl. Prozesse), die Vermittlung von berufsbezogenen Komponenten ( z.B. Blickkontakt beim Händeschütteln, kulturelle Unters
Beteiligungsstrukturen entdecken und ermöglichen - Begegnung stärken
Maßnahme:
Um Zusammenleben zu fördern, müssen Begegnungsräume und Kontaktangebote in den Projektgebieten geschaffen werden. Sie dienen dem Abbau von Ressentiments zwischen den verschiedenen sozialen und ethnischen Gruppen und leisten so einen erheblichen Beitrag zum sozialen Miteinander und dem sozialen Frie
Förderung der Selbstkompetenz durch Beratung
Maßnahme:
Neben der Broschüre zur Orientierung wird eine Beratung angeboten, die einmal an die zuständigen Ansprechpartner verweist, die aber ebenso Hilfestellung gibt beim Ausfüllen von Formularen, immer unter der Prämisse, dass künftig die Aufgaben so gut wie möglich aus eigener Kraft bewältigt werden könne
Jahresziel:
Stärkung des Ehrenamtes für das Gemeinwesen und Solidarität
Schulung Ehrenamtlicher in der Flüchtlingshilfe zur Stärkung des Gemeinwesens
Maßnahme:
Eine Schulung zur Unterstützung von Ehrenamtlichen wird entwickelt. Themen der Schulung sind z.B. die Vorbereitung auf eine kulturelle Patenschaft, Rolle und Grenzen im Ehrenamt, Nähe und Distanz, etc.
Hierbei kann auf mehrjährige Expertise in der Flüchtlingsarbeit und ehrenamtlichen Begleitung de
Geflüchtete für das Ehrenamt gewinnen
Maßnahme:
Geflüchtete werden für das Ehrenamt sensibilisiert und über die verschiedenen Möglichkeiten informiert. Durch eine Sprechstunde aber insbesondere durch aufsuchende Arbeit und durch konkrete Projekte, für die Geflüchtete gewonnen werden, soll sich ehrenamtliches Engagement festigen und somit die Ide
Vermittlung, Koordination und fachliche Begleitung der Ehrenamtlichen
Maßnahme:
Es gibt zahlreiche „Freie HelferInnen“, die ungebunden, insbesondere in der Flüchtlingshilfe, aktiv sind u. zahlreiche Träger (AWO, Diakonie,..), die Angebote für und mit Ehrenamtlichen gestalten. Die zahlreichen Angebote werden durch die bereits beschriebenen Maßnahmen gesammelt, transparent und a
Ansatz GWA/QM:
Gemeinwesenarbeit wird beim DRK mehr als nur als Arbeitsprinzip verstanden. Vielmehr geht es um eine Grundhaltung, bei der das Interesse der Menschen und ihre Expertise im Gemeinwesen handlungsleitend ist. Gleichzeitig geht es um die Stärkung der Solidarität, die Verringerung von Vorurteilen und die Verbesserung des Zusammenlebens verschiedener Bevölkerungsgruppen, um gegenseitigen Vorurteilen vorzubeugen und ein friedliches und solidarisches Zusammenleben zu fördern. Im Fokus stehen unterschiedliche ethnische und soziale Gruppen, insbesondere Geflüchtete, wobei zu betonen ist, dass im Rahmen der Gemeinwesenarbeit immer alle BewohnerInnen angesprochen werden. Durch den vermehrten Zuzug von Geflüchteten hat sich allerdings die Notwendigkeit ergeben, dass insbesondere diese Zielgruppe in der Orientierung im neuen Bezugsrahmen Unterstützung benötigt. Unter dem Motto "Hilfe zur Selbsthilfe" werden hier verschiedene Empowermentansätze verfolgt. Dazu gehört aber auch die Vernetzung aller in Barsinghausen Tätiger, um einerseits die Zugänge für alle Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen, aber um andererseits auch Synergien zu erhöhen und für die fachübergreifende Zusammenarbeit in Sachen Gemeinwesenarbeit zu sensibilisieren. Der für Gemeinwesenarbeit erforderliche territoriale Ansatz findet sich auf 2 Ebenen, nämlich auf kleinster Ebene in den Ortsteilen und in Barsinghausen gesamt, als Kern des Gemeinwesens.
Qualitätsstandards:
1. Menschen stehen im Zentrum
Eine Bedarfsanalyse ist erstellt, bei der mind. 50 Geflüchtete, BewohnerInnen, Ehrenamtliche einbezogen worden sind (Veranstaltung World Café) . Die Ergebnisse werden aufgegriffen u. umgesetzt, bzw. an die zuständigen (politischen) Gremien gegeben
7. Zusammenleben gestalten – Nachbarschaft fördern
Mind. 20 Geflüchtete haben an der hier beantragten Maßnahme "Niedrigschwellige Stärkung der Sprach- und Alltagskompetenz" teilgenommen, ihre Dialogfähigkeit erhöht, Möglichkeiten der (sprachlichen) Kontaktaufnahme werden erhöht.
2. Selbstorganisation ist möglich
Mind. drei Begegnungsräume (z.B. ein Begegnungscafé) sind auf Initiative von BewohnerInnen Barsinghausens mit Unterstützung der Koordinierungs- und Beratungsstelle initiiert worden und werden regelmäßig von BewohnerInnen durchgeführt und genutzt.
6. Starke Netzwerke und Kooperationen
Mind. 10 Akteure (Institutionen, Initiativen, Ehrenamtliche, BewohnerInnen) nehmen regelmäßig an Vernetzungstreffen teil. Gemeinsame Handlungsstrategien sind schriftlich vereinbart worden
7. Zusammenleben gestalten – Nachbarschaft fördern
Mind. eine nachbarschaftliche Veranstaltung (z. B. Straßenflohmarkt oder Winterfest, Sommerfest, etc. ) ist an den drei Standorten der GU bis Ende des Jahres veranstaltet worden.2018 folgen mind. 2 weitere.
4. Zielgruppenübergreifendes Denken und Handeln
Durch die Erstellung eines "Wegweisers" (erstellt im Rahmen der Bestandsanalyse) sind allen Bevölkerungsgruppen in Barsinghausen vorhandene Maßnahmen bekannt´.
Name des Projektgebietes:
Barsinghausen-Ortsteil Barsinghausen
Stadttyp:
Mittelstadt (20.000 - 100.000 Einwohner)
Einwohnerzahl des Projektgebietes:
14799
Quelle / Anmerkungen:
Stadt Barsinghausen, Fachdienst Bürgerservice
Abgrenzung des Projektgebietes:
Barsinghausen besteht aus 18 Ortsteilen, in denen insgesamt 35.699 Menschen leben. Geflüchtete sind vorwiegend in drei Ortsteilen untergebracht. Eine Gemeinschaftsunterkunft (GU) befindet sich in der Hannoverschen Straße direkt am Ortsausgang, neben einem Abenteuerspielplatz mit einem sehr naturnahen und bewachsenem Gelände von mehr als 6000 qm. Auf der gegenüberliegenden Seite der Hannoverschen Straße befindet sich ein Gewerbegebiet mit mehreren Einkaufsmöglichkeiten. Stadteinwärts beginnt in 600 Metern ein Wohngebiet mit mehreren Einfamilienhäusern als auch Mehrfamilienhäusern. Da die GU bisher nur wenig in das Stadtleben eingebettet ist und auch die umgebende Nachbarschaft bisher nur wenig Kontakt zu Menschen aus der Unterkunft hat, erstreckt sich das Projektgebiet zum einen auf das unmittelbar angrenzende Wohngebiet (hier müssen Begegnung und Kontakte gefördert und so Stigmatisierungen und Vorurteile reduziert werden), gleichzeitig ist der territoriale Ansatz erweitert. Wie in vielen ländlich geprägten Strukturen, sind viele lokale Initiativen, Anbieter von Unterstützungsmaßnahmen(z.B. Sprachkurse VHS und FZB), Kreativangeboten ( z.B. Kunstschule Noa Noa) und Beratungsinstitutionen (z.B. anonyme Alkoholiker, Labora mit Pro Beruf etc.) über den Standort Barsinghausen verteilt. Zwar gibt es zentrale Plätze, an denen man sich trifft, allerdings sind diese eher im Zentrum von Barsinghausen (rund um die Marktstraße) verortet und nicht wie oft in größeren Städten der Fall an vielen Stellen in einzelnen Quartieren und Wohngebieten. Hier unterscheidet sich die Arbeit im ländlichen Raum stark von der Arbeit in urbanen Gebieten. So erstreckt sich das Projektgebiet also nicht nur auf die GU und das unmittelbar angrenzende Wohngebiet und die Nachbarschaft, sondern der territoriale Ansatz muss weiter gefasst sein, damit Geflüchtete wirklich Teil des Gemeinwesens sein können und Teil des Stadtbildes werden.
Das Projektgebiet liegt im Programmgebiet „Sozialer Zusammenhalt“:
nein
Projektgebiet geprägt durch:
Deutlich abgegrenztes Gebiet in städtische Randlage, Fehlende Infrastruktur (Soziales, Kultur, Bildung, Sport, Freizeit und Verkehr), Fehlen von Einrichtungen mit Treffpunkt-Charakter, Ein schlechtes Gebietsimage, Starke und übermäßig schnelle Veränderung der Bewohnerstruktur, Vermehrten Zuzug von Geflüchteten, Zunahme von Transferleistung
Merkmale des Projektgebietes:
Menschen die Transferleistungen beziehen (gesamt)
Anmerkung:
In Barsinghausen befinden sich 162 Geflüchtete im Leistungsbezug des Sozialamtes und schätzungsweise nochmal so viele im Leistungsbezug des Jobcenters. Genaue Zahlen aller Menschen im Leistungsbezug konnten leider nicht herangezogen werden, da diese weder vom Jobcenter noch von der Stadt Barsinghausen für die Ortsteile ermittelt werden.Da die größte Gruppe der Geflüchteten in Barsinghausen aus den Ländern Syrien und dem Irak stammen, besteht zurzeit eine sehr gute Bleiberechtsperspektive. Somit kommen der Integration auf den Arbeitsmarkt und der Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit (z.B. durch die Erhöhung der Sprachkompetenz aber auch durch das Erlernen berufsspezifischer Kenntnisse) künftig eine erhöhte Bedeutung zu, wenn diese nicht weiter Leistungen beziehen sollen. .
Projektgebiet:
15 %
Gesamtstadt:
12 %
Sonstige:
0 %
Ausländische Bewohner*innen
Anmerkung:
In Barsinghausen leben 3125 ausländische MitbürgerInnen. Dies sind 12,1% anteilig zur gesamten Bewohnerschaft im Ortsteil Barsinghausen. In Barsinghausen gesamt liegt der Anteil etwas niedriger bei 8,7%. Im Vergleich zur Gesamteinwohnerzahl im Ortsteil, mag der Anteil an ausländischen Mitbürgerinnen und Geflüchteten relativ gering wirken, allerdings ist durch die Unterbringung in einer GU, in der neben Geflüchteten auch Obdachlose untergebracht sind, die Stigmatisierung sehr hoch. Gleichzeitig befördert diese Form der Unterbringung (auch in der Randlage) ein "Unter-Sich-Bleiben" der Bewohnerinnen und wenig Kontakt zur lokalen Nachbarschaft. Eine Atmosphäre geprägt durch Vorurteile, zumindest durch eine gewisse Skepsis und Unsicherheit, besteht in diesem Projektgebiet und ist so als Projektmerkmal zu benennen.
Projektgebiet:
12 %
Gesamtstadt:
9 %
Sonstige:
0 %
Jugendliche/junge Erwachsene (bis 26 Jahre)
Anmerkung:
Der Anteil ausländischer MitbürgerInnen im Alter zwischen 15 und 26 Jahren liegt bei 20,5% im Verhältnis zur Gesamteinwohnerzahl im Ortsteil Barsinghausen. In Barsinghausen gesamt liegt der Anteil nur etwa bei 15,2%. Das bedeutet, dass im Ortsteil vermehrt in der nächsten Zeit junge Menschen im arbeits- und ausbildungsfähigen Alter Zugang zum Arbeitsmarkt benötigen und auf diesen Übergang vorbereitet werden müssen.
Projektgebiet:
20 %
Gesamtstadt:
15 %
Sonstige:
0 %
Weitere Projektgebiete:
Name des Projektgebietes:
Barsinghausen-Ortsteil Bantorf
Stadttyp:
Mittelstadt (20.000 - 100.000 Einwohner)
Einwohnerzahl des Projektgebietes:
1326
Quelle / Anmerkungen:
Stadt Barsinghausen, Fachdienst Bürgerservice
Abgrenzung des Projektgebietes:
Bantorf ist einer der 18 Ortsteile Barsinghausens. Geografisch betrachtet liegt Bantorf relativ weit vom Ortsteil Barsinghausen, der das Zentrum darstellt entfernt (etwa 5 Kilometer). Zu Fuß ist der Ortsteil Barsinghausen kaum erreichbar, eine S-Bahn fährt alle 30 Minuten. Bantorf gliedert sich in zwei Bereiche. Im Südlichen befinden sich Wohngebiete, der Nördliche ist durch Gewerbe geprägt. Zudem ist Bantorf quasi einmal geteilt durch die Autobahn, die hier entlang führt. In unmittelbarer Nähe zur Autobahn und der B65 liegt eine Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete im Gewerbegebiet. Hier werden bis zu 130 Plätze zur Verfügung gestellt. In Bantorf wirkt ein sehr engagierter Ortsverein, der allerdings im Laufe der Zeit sehr an die Grenzen seiner Kapazitäten, die ausschließlich auf ehrenamtlichem Engagement beruhen, gestoßen ist. Aufgrund der Lage Bantorfs ist es wichtig Kontakte in der unmittelbaren Umgebung zu knüpfen, da Integration vorwiegend da stattfinden muss, wo Menschen leben und einen großen Teil ihrer Zeit verbringen. Trotzdem ist auch hier die Anbindung an den Ortsteil Barsinghausens unabdingbar, da hier ein Großteil der Ämter, Behörden und Unterstützungsmöglichkeiten ansässig ist. In Bantorf gibt es sonst auch kaum Möglichkeiten der medizinischen Versorgung oder kulturelle Angebote. Der Anschluss an Barsinghausens Zentrum mit seinen Angeboten kann aufgrund der Anbindung durch die S-Bahn relativ gut gewährleistet werden.
Das Projektgebiet liegt im Programmgebiet „Sozialer Zusammenhalt“:
nein
Projektgebiet geprägt durch:
Deutlich abgegrenztes Gebiet in städtische Randlage, Wenig attraktives Wohnumfeld, Schlechte Nahversorgung (Waren, Dienstleistungen, medizinische Versorgung), Fehlende Infrastruktur (Soziales, Kultur, Bildung, Sport, Freizeit und Verkehr), Fehlen von Einrichtungen mit Treffpunkt-Charakter, Vermehrten Zuzug von Geflüchteten
Merkmale des Projektgebietes:
Menschen die Transferleistungen beziehen (gesamt)
Anmerkung:
Zahlenmäßig lässt sich sagen, dass 119 Personen im Leistungsbezug des Sozialamtes befindlich sind. Die genaue Anzahl derjenigen, die ihr Anerkennungsverfahren bereits durchlaufen haben und entweder in Arbeit oder im Leistungsbezug des Jobcenters sind, lässt sich leider nicht genau sagen. Hier lässt sich nur die genaue Anzahl derjenigen benennen, die in der GU als anerkannte Flüchtlinge leben. Dies sind 43 Menschen.
Projektgebiet:
18 %
Gesamtstadt:
12 %
Sonstige:
0 %
Ausländische Bewohner*innen
Anmerkung:
In Bantorf leben insgesamt 1326 Menschen. In Bantorf leben 210 ausländische BewohnerInnen. Durch die Gemeinschaftsunterkunft in Bantorf sowie die dezentrale Unterbringung in Bantorf sind in kürzester Zeit 162 Menschen in Barsinghausen zugezogen. Im Verhältnis zur Gesamteinwohnerzahl in Bantrof machen die ausländischen BewohnerInnen 15,8% aus. Dies ist fast doppelt so hoch wie der Anteil in Barsinghausen gesamt. Kein anderer Ortsteil hat einen so hohen Zuzug und Anteil an ausländischen MitbürgerInnen wie Bantorf.
Projektgebiet:
16 %
Gesamtstadt:
9 %
Sonstige:
0 %
Jugendliche/junge Erwachsene (bis 26 Jahre)
Anmerkung:
In Bantorf liegt der Anteil in der Altersklasse von 15-26 Jahren insgesamt bei 15 %. Dies ist ein recht hoher Anteil an Menschen, die im arbeits- und ausbildungsfähigen Alter sind.
Projektgebiet:
15 %
Gesamtstadt:
12 %
Sonstige:
0 %
Anteil Kinder (bis 14 Jahre)
Anmerkung:
Der Anteil ausländischer Kinder bis 14 Jahre beträgt in Bantorf 18,3%. Insgesamt liegt der Anteil an Kindern in dieser Altersklasse in Bantorf bei 9,8%, so dass durch den Zuzug ein deutlicher Anstieg in dieser Altersklasse deutlich wird.
Projektgebiet:
18 %
Gesamtstadt:
10 %
Sonstige:
0 %
Name des Projektgebietes:
Barsinghausen-Ortsteil Egestorf
Stadttyp:
Mittelstadt (20.000 - 100.000 Einwohner)
Einwohnerzahl des Projektgebietes:
7595
Quelle / Anmerkungen:
Stadt Barsinghausen
Abgrenzung des Projektgebietes:
Egestorf geht mehr oder weniger nahtlos in den Ortsteil Kirchdorf über. Kirchdorf, Egestorf und Barsinghausen bilden durch die räumliche Nähe quasi einen nahtlosen Übergang und wirken eher wie eine Ortschaft. Egestort hat einen S-Bahn-Anschluss, der nahe am Waldrand zum Deister liegt. Hier führt die L 401 durch den Nienstädter Pass. Egestorf liegt am nördlichen Rand des Deister und grenzt im Süden an den Ortsteil Wennigser Mark der Gemeinde Wennigsen. Eine Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete befindet sich im Rottkampweg Richtung Wald, aber in unmittelbarer Nähe eines Wohngebietes. Die Modulanlage bietet Wohnraum für 116 Menschen. Sie liegt am Rande des Ortsteils, wie beschrieben begrenzt durch Waldgebiet und Felder. Das angrenzende Wohngebiet ist geprägt durch Einfamilenhäuser bzw. Wohnhäuser, in denen auch mehrere Familien leben. Wie bereits bei den anderen Projektgebieten beschrieben, ist eine Förderung in die lokale Nachbarschaft ein wichtiger Faktor, insbesondere da durch die Unterbringung in einer Gemeinschaftsunterkunft eine relativ hohe Anzahl an Neuzugezogenen in den Ortsteil erfolgt. Zum Anderen fördert die Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften auch die Tendenz, dass BewohnerInnen unter sich bleiben. Deshalb ist dieses Projektgebiet benannt worden. Gleichzeitig greift auch hier wieder die Tatsache, dass die Einbettung in den Gesamtzusammenhang der Stadt Barsinghausen berücksichtigt werden muss, um eine optimale Vernetzung und Integration in das Gemeinwesen zu fördern.
Das Projektgebiet liegt im Programmgebiet „Sozialer Zusammenhalt“:
nein
Projektgebiet geprägt durch:
Deutlich abgegrenztes Gebiet in städtische Randlage, Fehlen von Einrichtungen mit Treffpunkt-Charakter, Starke und übermäßig schnelle Veränderung der Bewohnerstruktur, Vermehrten Zuzug von Geflüchteten, Zunahme von Transferleistung
Merkmale des Projektgebietes:
Menschen die Transferleistungen beziehen (gesamt)
Anmerkung:
Laut Angaben des Sozialamtes befinden sich in Egestorf 115 ausländische Menschen im Leistungsbezuges des Sozialamtes. Schätzungsweise leben etwas weniger als das Doppelte nochmal im Leistungsbezug des Jobcenters, genaue Zahlen gibt es hier jedoch nicht.
Für den Geschäftsstellenbezirk Barsinghausen lässt sich lediglich sagen, dass die Arbeitslosenquote bei 4,9% liegt. Bei ausländischen BewohnerInnen liegt sie bei 24,8 %.
Projektgebiet:
13 %
Gesamtstadt:
12 %
Sonstige:
0 %
Ausländische Bewohner*innen
Anmerkung:
In Egestorf leben 432 ausländische Personen. Dies macht lediglich einen Anteil an 5,6% aus. Dies wirkt recht niedrig, aber durch die Unterbringung in einer GU in Randlage mit 116 Plätzen, wird (wie bereits für die anderen Projektbereiche beschrieben) die Tendenz des „Unter-sich-Bleibens“ gefördert.
Projektgebiet:
6 %
Gesamtstadt:
9 %
Sonstige:
0 %
Jugendliche/junge Erwachsene (bis 26 Jahre)
Anmerkung:
Der Anteil in dieser Altersklasse beträgt bei ausländischen MitbürgerInnen 10,1%, insgesamt 11%
Projektgebiet:
11 %
Gesamtstadt:
12 %
Sonstige:
0 %
Name des Projektgebietes:
Barsinghausen-Ortsteil Kirchdorf
Stadttyp:
Mittelstadt (20.000 - 100.000 Einwohner)
Einwohnerzahl des Projektgebietes:
1982
Quelle / Anmerkungen:
Stadt Barsinghausen
Abgrenzung des Projektgebietes:
Wie bereits für den Ortsteil Egestorf beschrieben, bilden Egestorf, Kirchdorf und Barsinghausen eine miteinander verbundene Kette, so dass diese Ortsteile wirken, wie ein Zusammenschluss der Ortsteile. Wie Egestorf liegt Kirchdorf am nördlichen Rand des Deisters. Die Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete, die aufgrund des inhaltlichen Schwerpunktes des Projektes wichtiger Faktor zur Eingrenzung des Projektgebietes ist, liegt auf der Ecke Einsteinstraße und Max-Planck-Straße, angrenzend zum Deister. Hier befindet sich auch das Schulzentrum sowie das Gelände des Turn- und Sportvereins Kirchdorf. Weiterhin befindet sich hier das Schwimmbad. 600 Meter entfernt erstreckt sich dann das nächste Wohngebiet, dass durch viele Einfamilienhäuser und auch einige Mehretagenhäuser geprägt ist. In Kirchdorf gab es bereits beim Bau der GU massive Proteste. Es wurden Straßen zugeparkt, um zu verhindern, dass Baufahrzeuge ihre Arbeit aufnehmen konnten. Obwohl der Zuzug an Geflüchteten in Kirchdorf im Vergleich zu anderen Ortsteilen wesentlich geringer ist, macht die Problematik der großen Widerstände die Arbeit in diesem Projektgebiet notwendig. Obwohl aufgrund fehlender Zahlen nur schwer der Anteil an Menschen mit Zuwanderungsgeschichte zu belegen ist, ist das Zusammenleben unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen hier eine besondere Herausforderung.
Kirchdorf hat ebenso wie Egestorf einen S-Bahnhof. Dieser befindet sich knappe 900 Meter von der Unterkunft entfernt. Auch hier lässt sich wieder durch die Randlage sagen, dass eine natürliche Einbindung in die Nachbarschaft nicht gegeben ist und durch die Unterbringung in einer Gemeinschaftsunterkunft nicht unbedingt die Integration gefördert wird, da eine soziale Bindung automatisch an andere BewohnerInnen gegeben ist. So lässt sich auch hier formulieren, dass sich das Projektgebiet auf die unmittelbare Nachbarschaft rund um die Unterkunft bezieht, aber gleichzeitig auch auf den städtischen Gesamtzusammenhang in Barsinghausen.
Das Projektgebiet liegt im Programmgebiet „Sozialer Zusammenhalt“:
nein
Projektgebiet geprägt durch:
Deutlich abgegrenztes Gebiet in städtische Randlage, Fehlen von Einrichtungen mit Treffpunkt-Charakter, Starke und übermäßig schnelle Veränderung der Bewohnerstruktur, Vermehrten Zuzug von Geflüchteten, Zunahme von Transferleistung
Merkmale des Projektgebietes:
Menschen die Transferleistungen beziehen (gesamt)
Anmerkung:
In Kirchdorf befinden sich 25 ausländische BewohnerInnen noch im Leistungsbezuges des Sozialamtes. Weitere, die das Anerkennungsverfahren bereits durchlaufen haben, beziehen Leistungen über das Jobcenter.
Projektgebiet:
60 %
Gesamtstadt:
70 %
Sonstige:
0 %
Anmerkung:
Der Anteil an ausländischen MitbürgerInnen liegt bei 5,3%. Dies wirkt recht gering, aber durch die Problematik der hohen Widerstände gegen den Zuzug von Geflüchteten, ist die Förderung des Zusammenlebens unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen notwendig. Leider können keine Angaben zum Anteil an Menschen mit Zuwanderungshintergrund aus vorangegangenen Generationen gemacht werden, da diese vorwiegend die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen und der Migrationshintergrund nicht erfasst ist.
Projektgebiet:
85 %
Gesamtstadt:
70 %
Sonstige:
0 %