"Gemeinsam für Barsinghausen" hat in Kooperation mit dem Freiwilligen Zentrum Barsinghausen (AWO, Stadt Barsinghausen) eine Anlaufstelle mit "Vernetzungs- u- Kümmerereffekt" etabliert, die gemeinsam mit dem „Runden Tisch Barsinghausen“ die Integrations- und Gemeinwesenarbeit aus- und aufbaut. Als verlängerter Arm des Runden Tisches unterstützt die Anlaufstelle die haupt- und ehrenamtlichen Initiativen als Kümmerer vor Ort als auch durch Inputs. Sie hilft dabei, Angebote transparent zu machen u. geht dabei auf offene Bedarfe der GWA ein. Dies tut sie durch unterschiedliche Maßnahmen. So ist es Aufgabe der Anlaufstelle, die bestehenden Strukturen zu fördern, in dem sie neue Zielgruppen bzw. Kontakte zu neuen Kooperationspartnern erschließt. Denn nicht immer ist das Zusammenleben der verschiedenen Zuwanderungsgenerationen und -kulturen in Barsinghausen konfliktfrei, nicht überall sind Berührungsängste unbekannt. Durch die Unterbringung von Geflüchteten in Gemeinschaftsunterkünften (GU) sind Kontakte in die Nachbarschaft nicht alltäglich vorhanden. Die Anlaufstelle erarbeitet als Teil des „Runden Tisches“ Begegnungsräume im Zentrum als auch satellitenartig um die GUs. So werden Kontakte zwischen den Bevölkerungsgruppen gefördert u. Ressentiments abgebaut. Die Stadt bietet aufgrund der hohen Identifikation vieler Bürger*innen mit „ihrem Barsinghausen“ eine gute Basis für den Ausbau von Gemeinwesenarbeit. Nicht zuletzt durch die besondere Zuwanderungsgeschichte gibt es zahlreiche gute Initiativen und Angebote, insbesondere in der Flüchtlingshilfe. Viele Geflüchtete wollen aber auch „etwas zurück geben“. Das Projekt unterstützt in Kooperation mit dem Freiwilligen Zentrum so nicht nur Ehrenamtliche, die in der Flüchtlingshilfe aktiv sind, sondern auch Geflüchtete, die sich für das Gemeinwesen engagieren wollen. Durch Empowermentangebote, insbesondere für Geflüchtete, die das Asylverfahren abgeschlossen haben u. die GUs verlassen, werden Selbsthilfepotentiale gefördert. Die 2. Projektphase baut hierbei auf Erfolge der 1. Phase auf. So kann aufgrund der etablierten Sprechstunde auf ein gutes Vertrauensverhältnis u. einen guten Zugang zur genannten Zielgruppe zurück gegriffen werden. Die Anlaufstelle als Organ des Runden Tisches fungiert als „Seismograf“ für Bedarfe, Stimmungen u. Ideen. Dabei kristallisierte sich die Unterstützung der Bildungsintegration durch die Stärkung elterlicher Kompetenz u. die Unterstützung von Kita/Schule als neuer Schwerpunkt heraus.
Barsinghausen ist ein Zuwanderungsort mit einer besonderen Zuwanderungsgeschichte. In den 60ern kamen viele Gastarbeiter, in den 90er Jahren eine hohe Anzahl von Spätaussiedlern, Geflüchteten u. Vertriebenen. Mit dem Zuzug von Geflüchteten in den letzten 2-3 Jahren, die vorwiegend in Gemeinschaftsunterkünften (GU) in Randlage untergebracht sind, ist eine neue Herausforderung entstanden, denn das Zusammenleben der verschiedenen Zuwanderungskulturen u. -generationen funktioniert nicht immer reibungslos. Nicht alle Bürger*innen blickten dem Zuzug ohne Berührungsängste entgegen. Durch die Unterbringung in GUs werden natürliche Kontakte in die Nachbarschaft kaum unterstützt, als Folge bleiben die Bevölkerungsgruppen unter sich. Es fehlt an Möglichkeiten der Begegnung, nicht nur im Zentrum der Stadt, sondern auch in den einzelnen Ortsteilen. Obwohl das enorm hohe Engagement in der Flüchtlingshilfe u. die besondere Zuwanderungsgeschichte bereits zu vielen guten haupt- u. ehrenamtlichen Initiativen/Angeboten geführt hat, sind diese dezentral in den 18 Ortsteilen Barsinghausens verteilt u. Synergien der einzelnen Initiativen werden bisher noch nicht all umfassend genutzt. Der „Runde Tisch“ nimmt diese Aufgabe war u. greift dabei auf das Projekt als unterstützendes Organ zurück. Neue Bedarfe wurden erschlossen. So stehen Schule u. Kita vor der Herausforderung Kinder mit Fluchthintergrund adäquat versorgen zu müssen u. insbesondere nach Abschluss des Asylverfahrens gilt es geeignete Maßnahmen zu verwirklichen, um den Neu-Zugezogenen den Schritt ins Gemeinwesen (GM) zu erleichtern. Diese müssen sowohl im Zentrum als auch satellitenartig rund um die GUs umgesetzt werden.