„Gemeinsam für Barsinghausen“ hat sich als Anlaufstelle mit „Vernetzungs- und Kümmerereffekt“ etabliert. Als Mitglied des „Runden Tisches“ hat das Projekt insbesondere die Integrationsarbeit u. Teilhabe von Geflüchteten unterstützt. Das Besondere des Projektes ist die Schnittstellenfunktion zwischen den verschiedenen Zielgruppen/Initiativen/Institutionen/Arbeitsbereichen. Als Anlaufstelle erschließt sie den Kontakt zu neuen Kooperationspartner*innen und Zielgruppen (Alteingesessene als auch [Neu-]Zugewanderte). Dabei arbeitet das Projekt satellitenartig, abgestimmt mit dem Team Asyl, in 3 Projektgebieten rund um die GUs als auch in der Gesamtkommune. Um die Teilhabe zu ermöglichen bzw. zu stärken, verfolgt das Projekt folgende Schwerpunkte:
1. Es fungiert als Schnittstelle zwischen den unterschiedlichsten Kooperationspartner*innen und als Stadtteilseismograf, nimmt Bedarfe auf und wirkt als ausführendes Organ bei der Schließung von Bedarfslücken. Gemeinsam werden Teilhabe-Barrieren identifiziert u. Lösungen zur Überwindung dieser Barrieren entwickelt (z.B. beim Abruf von BuT-Mitteln).
2. Es stärkt die Selbstaktivierung von Bewohnenden durch Empowermentstrukturen. Dazu gehört die gut etablierte Sprechstunde im Sinne einer Schnittstellenberatung, ein Empowermentkurs zur Erhöhung der Sprach- und Alltagskompetenz, die Stärkung von Möglichkeiten der Begegnung (z.B. Feste/Erzählcafés/etc.) sowie die Entwicklung von einem Konzept „Gemeinwesenarbeit Mobil“ zum niedrigschwelligen Erreichen neuer/wenig erreichter Zielgruppen.
3. Das Projekt stärkt die Teilhabe von Kindern durch die Entwicklung von altersgerechten Beteiligungsstrukturen, die die frühe Identifikation von Kindern mit „ihrem“ Gemeinwesen fördern. Gleichzeitig werden mit dem Fachdienst Kinderbetreuung/Institutionen/Initiativen vor Ort neue Angebote zur Stärkung der elterlichen Kompetenz erarbeitet.
Somit entwickelt sich das Projekt weiter. Es arbeitet in 3 Projektgebieten rund um die GUs, um Begegnung zu fördern, gegenseitige Berührungsängste abzubauen u. so den sozialen Zusammenhalt zwischen den Alteingesessenen und den verschiedenen Zuwanderungsgenerationen und –kulturen zu stärken. Gleichzeitig geht es vermehrt um die Stärkung der GWA durch die Sensibilisierung u. den Abbau von Zugangsbarrieren in der Gesamtkommune. Dabei arbeitet das Projekt bereichsübergreifend u. über die Flüchtlingsarbeit hinaus, um die Teilhabe, unabhängig vom sozialen o. ethnischen Hintergrund zu ermöglichen.
Barsinghausen ist ein Ort mit Zuwanderungsgeschichte. Mit dem vermehrten Zuzug von Geflüchteten 2014 u. durch Um- und Auszüge aus den Gemeinschaftsunterkünften (GU) in den bisher 4 Projektgebieten, veränderte sich das soziale Gefüge. Auch durch die voraussichtliche Schließung der GU Bantorf 2019 ändern sich die Bedürfnisse der Bewohnenden u. die Anforderungen an das Gemeinwesen. Es gilt das Zusammenleben rund um die verbliebenen GUs in den nunmehr 3 Projektgebieten mit den Kooperationspartnern weiter zu fördern. Gleichzeitig versteht das Projekt GWA als Querschnittsaufgabe. Ziel muss es deshalb sein, Zugänge zum Gemeinwesen bereichsübergreifend zu stärken. Denn nicht alle haben gleichermaßen Zugang zu vorhandenen Angeboten. Dies ist unabhängig vom Flucht-/Migrationshintergrund. Ein Beispiel ist das Nutzen der Mittel im Rahmen des BuT. Eine Hürde stellt fehlendes Wissen zu den BuT-Mitteln dar, aber schwerer wiegen fehlende Lösungen, wie Mittel abgerufen werden können ohne dass sich die Betroffenen stigmatisiert fühlen. Ein Abbau von Barrieren ist nur möglich, wenn Betroffene/Fachkräfte dabei unterstützt werden, diese zu benennen u. sich aktiv an Lösungsstrategien beteiligen können. Durch die Beratung besteht bereits ein guter Zugang zu Menschen mit Migrations- u. Fluchthintergrund. Es fehlen aber neue Formen der „aufsuchenden“ Arbeit, um auch Alteingesessenen bzw. den Personen ein Forum zu geben, die weder Empowerment noch Beratung in Anspruch nehmen. Nur so können Brücken der Begegnung geschaffen werden. Besonderes Thema ist hier auch die Beteiligung von Kindern. Erleben sie ihre Beteiligung/Meinungsäußerung als wirksam, so steigt die Identifikation mit „ihrer“ Stadt.