Das Projekt unterstützt bürgerschaftliches Engagement und Vernetzung verschiedener Initiativen, um dem demografischen Wandel entgegenzuwirken. Ziel ist es, dass alle Bewohner*innen sich inkludiert fühlen und gleichberechtigt an allen Bereichen des Lebens teilhaben können. Seit 2017 gibt es eine Anlaufstelle namens "Treffpunkt", in der verschiedene Beratungs- und Bildungsangebote sowie Veranstaltungen stattfinden. Die Projektmitarbeiterinnen führen diese zum Teil selbst durch und koordinieren, begleiten und unterstützen Angebote von Ehrenamtlichen sowie hauptamtlichen Netzwerkpartner*innen. Auch über die Räumlichkeiten des Treffpunkts hinaus werden Aktivitäten im Sozialraum organisiert, als Möglichkeit der Aktivierung von Bewohner*innen für das Gemeinwesen genutzt und unter Einbeziehung des Netzwerks unterstützt.
Mittlerweile nehmen auch anfangs eher skeptische Bewohner*innen an Angeboten teilnehmen, führen sie sogar selbst durch oder bringen Ideen ein. Durch neue Angebote wie das monatliche gemeinsame Frühstück sind Bedarfe und Ideen der Bewohner*innen geäußert wurden, an die angeknüpft werden soll. Momentan wird eine Toilette in die Räumlichkeiten gebaut und bei der Gelegenheit auch der Anschluss für eine Küchenzeile gelegt, damit auf vielfachen Wunsch zukünftig auch gemeinsam gekocht oder gebacken werden kann.
Der Grundgedanke des gemeinsamen Gestaltens des Miteinanders in der Gemeinde findet sich nicht nur im Projekttitel wieder sondern auch in den Namen der Veranstaltungen wie bspw. Gemeinsam KUNST oder Gemeinsam ESSEN und natürlich vor allem im Miteinander unter den Teilnehmenden. Gemeinsam werden Bedarfe erhoben und bedarfsgerechte Angebote von Bewohner*innen (und) für Bewohner*innen gemacht. Gemeinsam wird erarbeitet, wie vielfältig diese Gemeinschaft ist und welche Stärken sich daraus ergeben. Auch bei den Aktivitäten in 2020 sollen als Klammer die Begriffe Heimat, Nachbarschaft und Vielfalt leitend sein. Dadurch soll die vom demografischen Wandel betroffene Nachbarschaft gestärkt, toleranter und damit lebenswerter für alle werden.
In Kooperation mit dem Netzwerk-Senioren e.V., die einen Bürger*innenbus realisiert haben, könnte ggf. zu Veranstaltungen auch ein Fahrdienst angeboten. Darüber hinaus ist eine analoge Mitfahrzentrale über den Treffpunkt im Gespräch. Ein Schritt zu mehr Mobilität im ländlichen Raum, der soziale Teilhabe ermöglicht.
Die größte Herausforderung ist der demografische Wandel. Laut dem Landesamt für
Statistik Niedersachsen wird zwischen 2008 und 2031 die Bevölkerung
des Landkreises Hildesheim einen Rückgang von 12,4 % verzeichnen. Von dieser
Entwicklung ist insbesondere der Südkreis also auch die Gemeinde Lamspringe betroffen. "Die Bevölkerungsprognose des Niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsforschung für die NBank
weist eine Bevölkerungsentwicklung in der Samtgemeinde Lamspringe vom
Jahr 2010 bis zum Jahr 2030 von 5 873 auf 3 658 Einwohner*innen
aus" (MI 02.09.2015).
Die Bevölkerung wird nicht nur insgesamt weniger sondern auch wesentlich älter im Durchschnitt. Um für diese Entwicklung gut aufgestellt zu sein, braucht es eine gut vernetzte und engagierte Einwohner*innenschaft. Anhand der vielen Vereine und dem neu gegründeten Netzwerk Jugend ist erkennbar, dass der Wille die Zukunft mitzubestimmen und zu gestalten da ist. Durch die Arbeit des Projekts "Gemeinsam Lamspringe" wird eine wichtige Plattform zur Begegnung und zum Austausch für die zahlreichen Zusammenschlüsse und Einzelpersonen geboten. Die strategische Gemeinwesenarbeit ermöglicht das zielgerichtete Zusammenführen von Engagement und erhöht damit das Wirkungspotential.
Dadurch wird eine gesunde Nachbarschaft bis ins hohe Alter gefördert. Gesund im Sinne von einem gesunden Miteinander und dadurch auch gesunden bzw. gesünderen Individuen. Langfristig hat diese Nachbarschaft auch eine präventive Funktion. Sowohl indirekt als auch durch konkrete Präventionsmaßnahmen gemäß § 20 SGB V. Damit sollen Regelfinanzierungen für einzelne Angebote erschlossen werden, um das Projekt nachhaltig zu verstetigen.