Das Projekt „Gemeinsam und gesund – gut leben im Quartier! Alter(n)sgerecht in die Zukunft“ möchte dazu beitragen, ältere Menschen gezielt in die GWA und die schon vorhandenen Strukturen der Quartiere zu integrieren. Im Zuge der GWA ist es für ältere Menschen wichtig, dass zentrale Versorgungsstrukturen und Dienstleistungen in erreichbarer Distanz verfügbar sind und diese den älteren Menschen bekannt sind. Soziale Kontakte sollten in der Nähe der Wohnung gepflegt werden können. Ein Ziel der GWA mit älteren Menschen sollte sein, dass diese Personengruppe durch Mitgestaltung selbstbestimmt und in Würde altwerden darf und an generationenübergreifenden Formen des Zusammenlebens im Quartier teilhaben kann. Methodisch soll es mit zwei Sozialarbeiterinnen „Kümmerinnen vor Ort“ geben, die im Schwerpunkt in aufsuchender Beratung zum einen die Bedarfe der Zielgruppe erheben und somit ihre Beteiligung am Gemeinwesen stärken können und zum anderen als Mittlerinnen dienen zwischen den älteren Menschen, den Versorgungs- und Dienstleistern und den Stadtteiltreffpunkten. Zusätzlich sollen durch das Projekt gezielte Angebote zur Gestaltung sozialer Kontakte, generationsübergreifender Aktionen, dem Ausbau von Begegnungsräumen sowie Angeboten zur Gesundheitsförderung und auch gezieltem Engagement initiiert werden, die dazu beitragen, das Leben im Quartier für alle Altersgruppen demographiefest und nachhaltig zu gestalten.
Durch die Einbeziehung von interdisziplinären Expert*innen und Akteur*innen in den Sozialräumen sowie die Bürger*innen als Expert*innen in eigener Sache sollen Defizite, Bedarfe aber auch Potenziale erkannt werden, um die Quartiere altern(s)gerecht und zeitgemäß fort- bzw. neu zu entwickeln.
Die Herausforderungen/Auswirkungen der demographischen Entwicklung und des sozialen Wandels sind in Hameln deutlich erlebbar. Besonders deutlich wird dies angesichts des bereits jetzt überdurchschnittlichen Anteils älterer Menschen (Ü60=33,2%;Ü80=8,6%), der in den kommenden Jahren verlässlich weiter ansteigen wird. Besonders die fragile Lebenslage alleinlebender älterer Menschen ohne soziales Netzwerk erfordert die Notwendigkeit, eine nachhaltige Struktur auf- & auszubauen, um zukünftig eine selbständige Lebensführung in der eigenen Häuslichkeit zu erhalten u. zu fördern. Pandemiebedingtes Rückzugsverhalten und gleichzeitiger Rückgang ehrenamtlicher Potenziale haben diese Situation noch verschärft. Die Entwicklung neuer sozialer, generationsübergreifender Netzwerkstrukturen im nahen Wohnumfeld ist angesichts rückläufiger familiärer Hilfe-und Unterstützung sowie der Zunahme von Singles/Kinderlosen zur Mobilisierung einer aktiven Selbst- u. Mitverantwortung erforderlich. Besonders für ältere Menschen mit eingeschränktem Aktionsradius oder geringen finanziellen Spielräumen sind die Ressourcen ihres Quartiers relevant für Selbstbestimmung u. Lebensqualität und ermöglicht ihnen soziale und kulturelle Teilhabe. In Zukunft werden dabei gleichzeitig die verschiedenen Lebenslagen von älterwerdenden (Sekundär-)Migrant:innen, die zwischenzeitlich hier ihr Zuhause gefunden haben, mehr Berücksichtigung finden müssen. Hameln möchte ihr Gemeinwesen für heutige u. zukünftige Generationen proaktiv u. nachhaltig alter(n)sgerecht gestalten. Dieses Vorhaben stellt die Umsetzung der Leitlinie 1 des 2020 „Hameln ist eine Stadt für alle Menschen“ sowie Ihren zugeordneten Zielen/Maßnahmen dar.