Die Stadt Göttingen hat mit Hilfe der Förderung aus dem Programm Gemeinwesenarbeit und Quartiersmanagement einen Quartiersentwicklungsprozess zur Aufwertung von 2 Wohnquartieren initiiert, indem in beiden Quartieren vorhandene Einrichtungen der Jugendarbeit für den Sozialraum geöffnet und konzeptionell der Arbeitsschwerpunkt GWA integriert wurde. Vor dem Hintergrund aktivierender und partizipativer Beteiligungsformate, erhobener Bedarfsanalysen, erfolgreich durchgeführter Maßnahmeplanungen und Umsetzung entwickelten beide Einrichtungen ein Konzept zur Umsetzung, Ausbau und Verstetigung der GWA in einzurichtenden Quartierszentren. Die konzeptionelle Neuausrichtung wurde im Sozial- und Jugendhilfeausschuss vorgestellt und verabschiedet. Dabei soll das AWO Kinder- und Jugendhaus längerfristig zu einem Nachbarschaftszentrum überführt werden (bis Ende 2019) und ein neu einzurichtendes Quartierszentrum Gartetal (bis Ende 2019) in enger Kooperation mit dem Jugendhaus Gartetalbahnhof, das in seiner päd. Ausrichtung bestehen bleibt, integrative und intergenerative Angebote und Begegnung zwischen allen Bewohnern im Quartier ermöglichen. In der kommenden Förderrunde gilt es diese Konzepte umzusetzen. Der angestoßene Pilot-Prozess zur Entwicklung einer gesamtstädtischen Strategie zur GWA soll fortgeführt werden. Ein Arbeitskreis zur Vernetzung aller bereits bestehenden Nachbarschafts- und Stadtteilzentren konnte unter Koordination der Stadt (Sozialplanung) eingerichtet werden und für die Entwicklung eines gemeinsamen Leitbildes (unter Berücksichtigung der Prinzipien der GWA) sowie der Erarbeitung eines Methodenkoffers genutzt werden; über ein gezieltes Qualifizierungsangebot und Supervision konnten die hauptamtlichen Fachkräfte in ihrem beruflichen Handeln gestärkt werden. In der kommenden Förderperiode gilt es diese stadtweite Vernetzung stärker zu professionalisieren, zu verstetigen und über die Rückkoppelung der Ergebnisse von Beteiligungsformaten, Bedarfs- und Bestandsanalysen durch die Sozialplanung als Steuerungs-, Planungs- und Unterstützungsinstrument für die gesamtkommunale Entwicklung der Gemeinwesenarbeit zu etablieren.
Das Quartier A "Ebertal" entwickelte sich aus einer Barackensiedl., die in den 60ern in rd. 450 neu gebaute Sozialwhg. der Städtischen Wohnungsbau gezogen sind. Der Prozess der Sanierung des Wohnbestandes & Neustrukturierung des Quartiers, verdichtet um rd. 150 Wohnungen im hochpreisigen Segment inkl. familienfreundl., barrierefreien Wohnen mit Dienstleistungen vor Ort hat begonnen. Die bisherigen Mieter bewohnen in großen Teilen Wohnungen der unteren Einkommensgrenze (5,60€/qm) & sollen im Gebiet wohnen bleiben. Es bestehen Sorgen der Verdrängung & dass der nachbarschaftl. Zusammenhalt dem neuen Zuwachs nicht standhalten kann. Der Planungsprozess ist auf 10 Jahre avisiert. Das im Quartier B bestehende Jugendhaus Gartetalbahnhof befindet sich in einem Quartier, das von sozial. Problemen, Anonymität & Fluktuation gekennzeichnet ist, u.a. durch einen Hochhauskomplex mit 432 App. (750 Personen). Eine randständige Bevölkerung (u.a. Südosteuropa), stellt Bewohner & Akteure vor besondere Herausforderungen. Der öffentl. Raum hat Defizite, die verkehrliche Lage (inkl. Lärm) am Bahnhof ist unattraktiv. Die Quartiersarbeiterinnen konnten bereits jetzt über die Einrichtung von Quartierstreffen, dem Aufbau eines Ehrenamtlichen-Pools, gemeinwesenorien. Angebote umsetzen & den interkulturellen/intergenerativen Austausch fördern sowie eine Plattform für nachbarschaftl. Begegnung & Transparenz zu Planungen der Neustrukturierung herstellen. Stadtweit stehen alle Quartierszentren vor neuen Herausforderungen in der GWA, durch die Integration von Menschen mit Fluchterfahrung & aus Südosteuropa sowie die Erschaffung, Modernisierung & Sanierung von Wohnraum.