Guter Rat und gutes Rad
Aufsuchende Koordinierung, Vernetzung durch die "Mobile Fahrradwerkstatt" in Hannover
Evangelisches Flüchtlingsnetzwerk
Diakonisches Werk
Burgstr. 10
30159 Hannover
Telefonnummer:
05113687171
E-Mailadresse:
Ansprechpartner*in:
Johannes Meyer
Handlungsfelder:
Soziale Aktivitäten und soziale Infrastruktur, Umwelt und Verkehr, Zusammenleben unterschiedlicher sozialer und ethnischer Gruppen
Zielgruppe:
Alle Anwohner*innen, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte
Kurzbeschreibung:
Ein Projekttag:
Das Werkstattmobil der „Mobilen Fahrradwerkstatt“ hat seine Garage verlassen. Diesmal ist das Ziel eine Flüchtlingsunterkunft in Hannover. Es ist mit zwei MitarbeiterInnen besetzt. Der technische Mitarbeiter hat im Vorfeld gespendete Fahrräder abgeholt und aufgeladen. Werkzeugkästen und Reparaturmaterial sind ergänzt worden. Die Fachkraft mit den gemeinwesenorientierten Aufgaben, ein Sozialarbeiter, hat Flyer und Informationsbroschüren dabei. Sie verfügt über Kontakte zu Integrationslotsen, zu den quartiernahen Unterstützerkreisen, zu Beratungsinstitutionen und zum kommunalen Quartiersmanagement. Am Einsatzort, auf dem Platz vor der Unterkunft angekommen haben sich erste Flüchtlinge eingefunden, möchten ein gespendetes Fahrrad entgegennehmen oder ihr eigenes reparieren. Auch ehrenamtliche „Fahrradschrauber“ sind eingetroffen. MitarbeiterInnen des Betreibers der Unterkunft sagen „Hallo“ und nennen Bewohner, die dringend ein Fahrrad benötigen.
Ehrenamtliche hören sich die Wünsche der Bewohner an und beginnen, gemeinsam mit ihnen an den Fahrrädern zu arbeiten. Bewohner des Viertels sehen interessiert zu. Als sie hören, dass ihnen auch bei Fahrradproblemen geholfen wird, wenn sie einen HannoverAktivPass haben, fragen sie nach dem nächsten Termin.
Der Sozialarbeiter kommt mit Flüchtlingen, Anwohnern und Hauptamtlichen ins Gespräch: „Gibt es die Möglichkeit, einen Fahrradkurs für Frauen zu organisieren?“ „Ich komme mit der Ausländerbehörde nicht weiter“ oder „Könnt Ihr nicht auf dem nächsten Stadtfest mit Eurem Projekt vertreten sein?“ Ideen und Best Practice werden ausgetauscht, Kontakte zu Beratungsstellen vermittelt, Finanzierungsmöglichkeiten angedacht. Fortbildungen für Ehrenamtliche, Praktikumsmöglichkeiten für Flüchtlinge und weitere Projekte wurden kommuniziert. Auch heute hat sich gezeigt, dass die hier entstandene Kommunikation weit effektiver ist als das Senden und Emfangen von gestreuten Emails.
Nach 2 ½ Stunden schließen sich die Türen des Werkstattmobils. Es hat noch 4 weitere Termine in dieser Woche.
Ausgangslage / Problem:
Für Flüchtlinge ist der Besuch von Integrationskursen, Einkaufen, Besuch von Veranstaltungen nicht immer mit öffentlichen Verkehrsmitteln realisierbar zumal Fahrkarten bezahlt werden müssen. Aus dieser Problemlage heraus öffnete sich die im Nahbereich der Flüchtlingsunterkunft "Oststadtkrankenhaus" für Kinder und Jugendliche konzipierte Fahrradwerkstatt in der Dietrich-Bonhoeffer Kirchengemeinde der neuen Zielgruppe.
Mit der zunehmenden dezentralen Unterbringung der Flüchtlinge erfolgten Anfragen von Betreibern, Nachbarschaftskreisen und Bewohnern aus weiteren Unterkünften. Zeitgleich bildete sich das Evangelische Flüchtlingsnetzwerk, das diese Bedarfe erkannte und als erstes Projekt die beschriebene Werkstatt mobil machte, eben als "Mobile Fahrradwerkstatt" mit einem Transporter für Werkzeug und Material. Parallel dazu wurden Ehrenamtliche gewonnen. Seitdem tourt das "Werkstattmobil" ehrenamtlich durch Hannover. Lediglich punktuell wurde es durch einen Mitarbeiter des Flüchtlingsnetzwerkes begleitet. Wenn dies aber der Fall war bildeten sich Anfragen und Bedarfe heraus, die weit über das Reparieren herausgingen. Ehrenamtliche schilderten schwierige Situationen, äußerten Beratungsbedarf. Hauptamtliche fragten nach Praktikumsmöglichkeiten und Fortbildungen. Die "Mobile Fahrradwerkstatt", die wie ein früherer Landbriefträger kontinuierlich im Kontakt ist konnte quer durch bestehende Netzwerke Anfragen beantworten.
Zu Verstetigung und Professionalisierung des Angebotes wird angestrebt das "Werkstattmobil" mit zwei MitarbeiterInnenauszustatten: ein MA für den technisch/organisatorischem Anteil und ein MA für den Vernetzungs/Informationsanteil.
Jahresziel:
Flüchtlingsinitiativen, Flüchtlinge, Ehren- und Hauptamtliche informieren, beraten und vernetzen
Informieren und beraten und vernetzen
Maßnahme:
Informationssammlung aus den Netzwerktreffen des Unterstützerkreises Flüchtlingsunterkünfte in Hannover, dem Austauschtreffen der hauptamtlichen Ehrenamtkoordinatoren in Hannover, Besuch von einzelnen Unterstützerkreisen, Konferenzen zur Flüchtlingsarbeit. Bereithaltung von Flyern der einzelnen Ange
Jahresziel:
Quartiersnahe Fahrradinitiativen stärken
Fahrradkonferenz etablieren
Maßnahme:
Vorhandenen, quartiersnahe Fahrradinitiativen eruieren
Akteure zum Austausch und Vernetzungstreffen einladen
Konferenz vierteljährlich wiederholen
neue Fahrradinitiativen beraten
Logistik entwickeln
Maßnahme:
Verfahren zum Annehmen oder Abholen von Fahrradspenden ausbauen
Lagermöglichkeit für gespendete Fahrräder schaffen, aus denen sich die Initiativen bedienen können
Einkauf von Reparaturbedarf kostengünstig durch grössere Mengen erleichtern
Bedarfslisten für Fahrräder einrichten
Jahresziel:
Flüchtlinge und Bürger mit Aktiv Pass mobil halten
Fahrräder für Flüchtlinge und Bürger mit AktivPass bereit halten
Maßnahme:
Werben für Fahrradspenden
Einsammeln der Räder
Reparatur zusammen mit den zukünftigen Besitzern
Reparatur von vorhandenen Fahrrädern
Ausbau der Ehrenamtlichengruppe zur Unterstützung der "Mobilen Fahrradwerkstatt"
Maßnahme:
Werben um neue Ehrenamtliche durch Pressearbeit, dem Verteilen des Projektflyers, dem Internet und der persönlichen Ansprache bei Reparatureinsätzen.
Begegnung zwischen bereits ansässigen und Flüchtlingen ermöglichen
Maßnahme:
Gespendete oder defekte Fahrräder werden gemeinsam mit dem (zukünftigen ) Besitzer instandgesetzt.
Ansatz GWA/QM:
Das Ziel unseres Projektes ist zum einen die Verbesserung von infrastrukturellen Bedingungen im Bereich Verkehr und Mobilität im Sozialen Raum. Dabei denken wir ressortübergreifend und orientieren uns an den Bedarfen der BewohnerInnen. Neben der Hilfe für den Einzelnen arbeiten wir darauf hin, das Strukturen geschaffen werden in denen die erkannte Defizite behoben werden können.
Zum anderen zielen wir auf eine Vernetzung mit den Quartiersmanagement(en) in den verschiedenen Ortsteilen an. Erste Kontakte bestehen bereits zum QM Herrenhausen-Stöcken, wo bereits Vernetzungserfolge vorzuweisen sind - Zusammenarbeit "TalenteTreff - Miigranten Mobil machen" , Unterstützungs Kleiderkammer Ledeburg Stöcken, Teilnahme am Nachbarschaftsfest. Weitere Kontakte bestehen zum Quartiersmanagement Mitte, Groß-Buchholz - Kleefeld, die aber aus Kapazitätsgründen bisher nicht intensiviert werden konnten.
Qualitätsstandards:
8. Infrastruktur entwickeln
gelungen wenn eine Fahrradkonferenz eingerichtet ist.
3. Stärken vor Ort nutzen
gelungen wenn Partner vor Ort in das Projekt eingebunden werden
2. Selbstorganisation ist möglich
gelungen wenn in Flüchtlingsunterkünften Bewohner sich untereinander bei Reparaturen unterstützen.
6. Starke Netzwerke und Kooperationen
gelungen wenn die Mobile Fahrradwerkstatt mit Institutionen wie Schulen oder mit Bewohnerinitiativen kooperiert.
Name des Projektgebietes:
Hannover
Stadttyp:
Großstadt (über 100.000 Einwohner)
Einwohnerzahl des Projektgebietes:
551914
Quelle / Anmerkungen:
http://www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Politik/Wahlen-Statistik/Statistikstellen-von-Stadt-und-Region/Statistikstelle-der-Landeshauptstadt-Hannover/Hannover-in-Zahlen/Einwohner
Abgrenzung des Projektgebietes:
Das Projektgebiet besteht aus der Stadt Hannover, mit allen Stadtteilen, in denen quartiersnahe Fahrradinitiativen und/oder Flüchtlingsunterkünfte vorhanden sind.
Das Projektgebiet liegt im Programmgebiet „Sozialer Zusammenhalt“:
ja
Projektgebiet geprägt durch:
Mangelnde Erreichbarkeit des Gebietes, Fehlende Infrastruktur (Soziales, Kultur, Bildung, Sport, Freizeit und Verkehr), Vermehrten Zuzug von Geflüchteten
Weitere Projektgebiete:
Das Projektgebiet liegt im Programmgebiet „Sozialer Zusammenhalt“:
nein