Durch GWA und Jugendarbeit in der GWA haben wir in Visselhövede bisher viel erreicht. Es wurden belastbare Strukturen geschaffen (z.B. Patensystem für Zugewanderte, Kümmerer vor Ort, Belebung des neu entstandenen Jugendzentrums, Vernetzung verschiedenster Akteure über Palettenlandschaft am Marktplatz, Vereinsmesse, Ausbildungsmesse an der OBS, Zusammenarbeit mit Unternehmen/ Verwaltung/ Politik/ Bürgerinitiativen/ Kultur/ Sport). Diese Strukturen gilt es auch zukünftig zu nutzen und zu weiter zu stärken, um die anstehenden Herausforderungen, vor denen die Stadt Visselhövede steht, zu bewältigen:
1. GWA als Anlaufpunkt für alle Visselhöveder Bürger*innen wahrzunehmen, der ehrenamtliches und kommunales Engagement verbindet und vernetzt, Hilfe zur Selbsthilfe gibt, für jedwedes Anliegen da ist und durch öffentlichkeitswirksame Arbeit zur positiven Binnen- und Außenwirkung der Stadt beiträgt.
2. Den veränderten Sozialstrukturen durch einen überproportional hohen Anteil Geflüchteter in Visselhövede und damit Neubürgern durch Kommunikation und Integration Rechnung tragen.
3. Ausbau der Jugendarbeit im Rahmen der GWA, um daraus ein noch internationaleres Angebot zu machen, dies schließt auch raumplanerische Aspekte der Stadt V. mit ein (z.B. Verlegung der bestehenden Skateranlage an das Jugendzentrum, Nutzung der Calisthenicsanlage)
4. Die weiter bestehenden, eher isoliert in Parallelwelten lebenden Bevölkerungsgruppen im Sinne eines community organizing ansprechen und in die GWA einbinden. Hier wurden erste erfolgreiche Ansätze im bereits seit Jahren im Fokus stehende Projektgebiet "Pappelstraße" erzielt (Bewohnerbefragungen, Gemeinschaftsaktion "Tannenbaumschmücken", Elternberatung in Kooperation mit Schulen), was intensiv weiter verfolgt, ausgebaut und auf andere Projektgebiete übertragen werden muss
5. Ökologie, Nachhaltigkeit und Inklusion weiter verbinden und ausbauen, wie beispielsweise im Projekt Haus der Bildung (verschiedene Organisationen ziehen unter ein Dach und kooperieren), Aktion Rollfiets, Inklusionskutsche, Prüfen der Stadt Visselhövede auf Barrierefreiheit, Aktion "gelbes Band", gemeinsame Aktionen mit "Vissel for future", Seniorenbeirat u.a., aber auch die Unterstützung von Bemühungen der Stadtverwaltung hinsichtlich Klimaneutralität.
Die GWA und die in der vergangenen Förderperiode hinzugekommene Jugendarbeit im Rahmen der GWA wird in Visselhövede - vielfach anerkennend - sowohl von Bürger*innen als auch Verwaltung und Politik wahrgenommen und benötigt. Obwohl sich Vieles positiv entwickelt hat und belastbare Strukturen geschaffen wurden, konnten noch nicht sämtliche Probleme gelöst werden, vielmehr sind besondere Herausforderungen für die Stadt hinzugekommen. Dazu gehören die Folgen des Angriffs auf die Ukraine. So hat Visselhövede eine Überquote ukrainischer Geflüchteter. Durch Familienzuzug hat sich die die Anzahl zum Zeitpunkt der Antragstellung bereits um 20 Personen erhöht. Der Landkreis Rotenburg (Wümme) nimmt bis Ende April 2023 700 weitere Geflüchtete anderer Nationalitäten auf, von denen wiederum anteilig Personen der Stadt V. zugewiesen werden, weil dort noch (günstiger) Wohnraum vorhanden ist. Es bedarf weiterer, großer Anstrengungen diese Neubürger zu integrieren. Diesen Menschen soll in Visselhövede eine Perspektive geboten werden, sodass neben Wohnraum, auch Arbeits- bzw. Ausbildungsplätze, Spracherwerb und Freizeitaktivitäten ermöglicht werden, die verschiedenen Kulturen miteinander auskommen und sich wiederum in das Gemeinwohl einbringen. Hierzu sollen die GWA sowie die Jugendarbeit in der GWA durch Aktionen, Projekte und Präsenz in hohem Maße beitragen.
Darüber hinaus sind auch die bisherigen Problemlagen (Beispiel Pappelstraße mit den für eine Kleinstadt unüblichen Wohnblocks in Randlage mit niedrigen Mieten, hierdurch hohem Anteil sozial Benachteiligter sowie angrenzendem Wohngebiet, deren Bewohner mittlerweile Eigentümer ehemaliger Behelfswohnungen sind) noch nicht gelöst.