Das Projekt "Hameln k.a.n.(n')s." setzt auf eine sich gegenseitig ergänzende Arbeitsteilung zwischen übergreifend-koordinierendem kommunalen Quartiersmanagement im Tandem mit lokaler, jeweils quartiersbezogener Gemeinwesenarbeit in vier Stadtquartieren Hamelns: Kuckuck, Altstadt, Nordstadt, Südstadt. Ergänzend zum bereits bestehen QM soll GWA neu aufgebaut werden - mit der Stadt als Anstellungsträger. Sitz der GWA werden freie Träger in den Quartieren sein. Insgesamt werden 1,75 Stellen geschaffen, so dass zwei Sozialarbeiter/innen in jeweils zwei Quartieren vor Ort tätig sein werden. Die inhaltliche Steuerung und Koordinierung finden ressortübergreifend in enger Abstimmung zwischen dem QM (Stadtplanung) sowie der städtischen Koordinierungsstelle für stadtteilbezogene Familienarbeit (Familie u. Soziales) statt. Zentrales Projektziel ist der Wissenstransfer der Projektgebiete untereinander, die Koordinierung ist Aufgabe des QMs. Vor allem von den bereits gut funktionierenden Kommunikationsstrukturen im Soziale-Stadt-Gebiet Kuckuck werden die anderen Stadtteile erheblich profitieren können. Am Kuckuck soll mit dem Projekt "Hameln k.a.n.(n')s." das Kuckucksnestteam unterstützt werden, um über die bisherige Zielgruppe „Kinder und Familien“ hinaus mit GWA auch weitere Bevölkerungsgruppen zu erreichen. Ziel ist es, die in einer vom QM durchgeführten aktivierenden Bewohnerbefragung geäußerten Wünsche der Bewohnerschaft bezüglich der Entwicklung des Gemeinwesens am Kuckuck umzusetzen. In der Hamelner Altstadt bietet das FiZ (Familie im Zentrum) eine wichtige Anlaufstelle für Familien in Hameln. Mit der einzurichtenden GWA könnten hier auch Angebote für die Bewohnerschaft der Altstadt geschaffen werden, die sich an deren Bedürfnissen orientieren. In der Nordstadt wird das Hamelner Mehrgenerationenhaus e.V. Sitz der GWA sein, das dort einen neuen Standort aufbaut. Aufgabe wird es sein, mit einer aktivierenden Bewohnerbefragung bereits während der Umbauphase des Gebäudes die Bedarfe im Quartier zu ermitteln, die dann in die bauliche und inhaltliche Planung einfließen können. Die Südstadt ist einer der am dichtesten besiedelten Stadtteile Hamelns und vorwiegend geprägt durch eine multiethnische Bewohnerschaft mit wachsenden sozialen Konflikten. Hier ist der Ausbau der Oberschule zur Stadtteilschule angedacht bzw. die Unterstützung des Familienbüros vor Ort bezüglich der hier dringend erforderlichen Stadtteilarbeit durch GWA.
Sowohl das Hamelner Wohngebiet Kuckuck als auch Altstadt, Nordstadt und Südstadt gelten innerhalb der Gesamtstadt als Stadtteile mit Entwicklungsbedarf und sind geprägt von dem vermehrten Zuzug von Menschen mit Migrationshintergrund und Flüchtlingen. Alle vier Stadtteile zeichnen sich durch daraus resultierenden erhöhten Integrationsbedarf und durch teilweise mangelnde Identifikation der Bewohner mit ihrem Stadtteil aus. In der Nordstadt leben zudem viele ältere Menschen. Um diesen Herausforderungen angemessen zu begegnen hat die Stadt Hameln im März 2017 eine Stelle zur Koordinierung der Quartiersentwicklung in den vier als problematisch eingestuften Stadtgebieten geschaffen und mit einer erfahrenen Quartiersmanagerin besetzt. Aufgabe des QMs ist es, tragfähige Kommunikationsstrukturen in den vier Quartieren aufzubauen und die Träger sozialer Arbeit zu unterstützen. Was allerdings bisher in allen Quartieren fehlt ist eine GWA im Stadtteil - quasi als expliziter "Kümmerer vor Ort" mit dem klaren Auftrag der Bewohnerorientierung. Insbesondere durch den Zuzug von Armutszuwanderern aus Osteuropa sowie von Geflüchteten ist in den vergangenen Jahren der Bedarf an gemeinwesenarbeitsorientierten Angeboten in allen Quartieren stark gestiegen. Alle vor Ort tätigen Träger sozialer Arbeit berichten von einem gestiegenem Bedarf an Beratung, Begleitung und Unterstützung sowie über wachsende Spannungen zwischen Zugewanderten und Einheimischen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, soll mit dem Projekt "Hameln k.a.n.(n')s." langfristig in jedem der vier Quartiere Gemeinwesenarbeit vor Ort aufgebaut und etabliert werden - jeweils als Pendant zum kommunalen Quartiersmanagement.