Mit dem Projekt "Hameln k.a.n.(n')s. gemeinsam" wird die in der vergangenen Förderperiode begonnene Zusammenarbeit zwischen übergreifend-koordinierendem Quartiersmanagement und lokaler, quartiersbezogener Gemeinwesenarbeit in den vier Quartieren fortgesetzt. Das Wort "gemeinsam" im Projekttitel hat dabei mehrere Dimensionen:
1. Die Ressorts "Stadtentwicklung und Planung" (Sitz des QM) sowie "Familie und Soziales" (Sitz der GWA) entwickeln einen gemeinsamen, ressortübergreifenden Blick auf die vier Quartiere und arbeiten sowohl auf der Steuerungsebene der Quartiersentwicklung als auch auf der Arbeitsebene im "Austausch Stadtteilarbeit" und im Projetteam "Hameln k.a.n.(n`)s. gemeinsam" in sich gegenseitig ergänzender Arbeitsteilung Hand in Hand zusammen.
2. "Wie können wir gut gemeinsam leben?" ist eine zentrale Frage im Projekt. Gute Gelingensbedingungen für gemeinsames Leben in den Quartieren zu schaffen – unabhängig von Alter, Geschlecht, Religion oder Herkunft - ist gemeinsames Ziel von GWA und QM.
3. Ein gemeinsames Praxisnetzwerk der Stadtteiltreffpunkte fördert den Austausch und Wissenstransfer untereinander und trägt zu einem gemeinsamen Verständnis von GWA in Hameln bei.
Anstellungsträger von QM und GWA ist auch in dieser Förderperiode die Stadt Hameln. Die Projektkoordination Quartiersentwicklung/QM ist bereits seit März 2017 im Stellenplan der Stadt Hameln dauerhaft verankert, die GWA wurde im Rahmen des Modellvorhabens "Hameln k.a.n.(n´)s." aufgebaut. Insgesamt sollen in 2019 1,5 Stellen über die Modellförderung finanziert werden, so dass zwei Sozialarbeiter/innen in einem bzw. drei Quartieren vor Ort tätig sein werden. Aufgabe der kommunalen GWA wird es sein, die jeweiligen freien Träger und ihre entsprechenden Treffpunkte in den vier Quartieren als Orte der GWA zu unterstützen und gemeinsam lokale Integrierte Handlungskonzepte zu entwickeln. Dabei stimmen sich GWA und dezentrale Familienförderung der Stadt Hameln inhaltlich eng miteinander ab und ergänzen einander in den Quartieren des Projektes "Hameln k.a.n.(n`)s. gemeinsam".
Zentrales Projektziel ist darüber hinaus der Wissenstransfer der Projektgebiete untereinander. Vor allem von der Übertragung der gut funktionierenden Kommunikationsstrukturen im Soziale-Stadt-Gebiet Kuckuck werden die anderen Stadtteile auch weiterhin profitieren. Konkrete Ziele 2019 sind: Kuckuck/ Nordstadt: bestehende Treffpunkte unterstützen/ Altstadt/ Südstadt: neue Treffpunkte/Trägerstrukturen aufbauen.
Sowohl das Hamelner Wohngebiet Kuckuck als auch Altstadt, Nordstadt und Südstadt gelten innerhalb der Gesamtstadt als Quartiere mit Entwicklungsbedarf und sind geprägt vom vermehrten Zuzug von Menschen mit Migrationshintergrund und Geflüchteten. Um diesen Herausforderungen zu begegnen hat die Stadt Hameln im März 2017 eine Stelle zur Koordinierung der Quartiersentwicklung in den vier als problematisch eingestuften Stadtgebieten geschaffen. Aufgabe des QMs ist es, tragfähige Kommunikationsstrukturen in den vier Quartieren aufzubauen und die Träger sozialer Arbeit zu unterstützen. Mit dem Projekt "Hameln k.a.n.(n')s." ist es gelungen, zusätzlich GWA in den Quartieren aufzubauen und zunehmend als "Kümmerer vor Ort" mit dem klaren Auftrag der Bewohnerorientierung zu etablieren. Erste Ergebnisse von Stärken-Schwächen-Analysen, aktivierenden Bewohnerbefragungen und Gruppendiskussionen sind bereits in die jeweiligen Integrierten Handlungskonzepte eingeflossen. Maßnahmen wie der "wandernde Bewohnertreff" am Kuckuck oder gezielte Männer-Angebote tragen bereits zur Verbesserung der Integrationsmöglichkeiten sowie zur Stärkung der Identifikation der Bewohnerschaft mit ihren jeweiligen Stadtteilen bei.
Dennoch ist insbesondere durch den Zuzug von Armutszuwanderern aus Osteuropa sowie von Geflüchteten in den vergangenen Jahren der Bedarf an gemeinwesenorientierten Angeboten in allen Quartieren stark gestiegen.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen soll mit dem Projekt "Hameln k.a.n.(n')s. gemeinsam" die in den Quartieren seit 2017 durch die Modellförderung gestartete GWA weiter ausgebaut und etabliert werden - jeweils als ergänzendes Pendant zum QM.