"Hameln kann´s vor Ort" setzt konsequent die gesamtstädtische Strategie der sozialraumorientierten Quartiersentwicklung der Vorgängerprojekte "Hameln k.a.n.(n´)s. (gemeinsam)" fort. Die im Soziale-Stadt-Projekt Kuckuck bewährte Sozialraumorientierung wurde im Laufe der ersten zwei Förderperioden auch auf Alt-, Nord-, und Südstadt übertragen: In allen Quartieren wurden gut funktionierende Akteursnetzwerke aufgebaut, Stärken-Schwächen-Analysen und aktivierende Bewohnerbefragungen durchgeführt sowie Integrierte Handlungskonzepte (IHK) erstellt. Alle IHKs wurden mit der Stadtverwaltung abgestimmt und von den vier Stadtteilgremien als die jeweilige Quartiersagenda verabschiedet, die ab 2019/20 gemeinsam mit den Akteuren umgesetzt wird.
"Hameln kann´s vor Ort" setzt damit sozialraumorientiertes Denken und Handeln konsequent fort und zwar sowohl nach innen in die Verwaltung hinein als auch nach außen "vor Ort" in den Quartieren.
Innerhalb der Verwaltung bedeutet dies, die in 2017 gestartete ressortübergreifende Zusammenarbeit weiter voranzutreiben und weitere Ressorts in die Prozesse einzubeziehen. Das Projektteam "Hameln kann´s" ist auch in der dritten Förderperiode ressortübergreifend aufgestellt: Die Koordination der Quartiersentwicklung/QM (Sitz in der Stadtplanung) und GWA (Sitz in "Familie und Soziales") arbeiten weiterhin in enger, sich ergänzender Arbeitsteilung. Mit einem gemeinsamen "Planungstag Quartiersentwicklung " beider Abteilungen werden neue Methoden erprobt, einen gemeinsamen Blick - aus stadtplanerischer und sozialer Sicht - auf die Gebiete zu entwickeln.
Eine zentrale Rolle innerhalb der städtischen Gesamtstrategie kommt den derzeit 6 Stadtteiltreffs in den 4 Quartieren zu, in denen GWA freier Träger verortet ist. Dem Prinzip der Subsidiarität folgend unterstützt die Stadt Hameln die 6 Träger gezielt durch kommunale GWA/ QM. Ziel ist es, ein nachhaltig stabiles Netz von unabhängigen und neutralen Stadtteiltreffs aufzubauen und zu verdichten. Nachdem in der aktuellen Förderperiode mit Anschub durch die Modellförderung in der Südstadt ein weiterer -der 7.- Treffpunkt eröffnet werden kann (Träger: Paritätischer), soll in 2020 die Suche nach neuen Räumen für GWA in der Altstadt auf der Agenda stehen.
Im Zentrum der GWA vor Ort in den Quartieren stehen BewohnerInnen: Gemeinsam werden vielfältige bewährte und neue Begegnungsmöglichkeiten eröffnet, vom "Wandernden Bewohnertreff" bis hin zum Nachbarschafts-Poetry-Slam in Altstadthinterhöfen.
Sowohl das Wohngebiet Kuckuck als auch Altstadt, Nordstadt und Südstadt gelten innerhalb der Gesamtstadt als Quartiere mit Entwicklungsbedarf und sind teilweise geprägt von mangelnden Wohnumfeldqualitäten und vom vermehrten Zuzug von Menschen mit Migrationshintergrund. Insbesondere durch den Zuzug von Armutszuwanderern aus Osteuropa sowie von Geflüchteten ist in den vergangenen Jahren der Bedarf an Beratung und Unterstützung sowie gemeinwesenorientierten Angeboten in allen Quartieren gestiegen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen hat die Stadt Hameln im März 2017 eine Stelle zur Koordinierung der Quartiersentwicklung und zum Aufbau tragfähiger Kommunikationsstrukturen in diesen Gebieten geschaffen. Mit den Projekten "Hameln k.a.n.(n')s." und "Hameln k.a.n.(n')s gemeinsam" ist es gelungen, zusätzlich GWA in den Quartieren aufzubauen und zunehmend als "Kümmerer vor Ort" mit dem klaren Auftrag der Bewohnerorientierung zu etablieren. Maßnahmen wie der "Wandernde Bewohnertreff" am Kuckuck tragen bereits zur Verbesserung der Integrationsmöglichkeiten sowie zur Stärkung der Identifikation der Bewohnerschaft mit ihren Stadtteilen bei. Für ein gutes Zusammenleben verschiedener Kulturen in den Quartieren wird es auch in den kommenden Jahren erforderlich sein, die gestartete GWA mit allen BewohnerInnen und Akteuren vor Ort fortzusetzen, weiterzuentwickeln und gemeinsam zu gestalten.