In Visselhövede leben ca. 10.000 Einwohner. Davon ca. 5.200 i. d. Kernstadt. Hier ist die höchste Arbeitslosigkeit im LK Rotenburg u. ein hoher Anteil an Jugendlichen ohne Schul-/ Berufsabschluss. Obwohl ländlich geprägt, leben mehrere größere Gruppen von Zuwanderern in eigenen Gebieten/Strukturen. In diese Situation wurden ca. 120 Geflüchtete neu aufgenommen. Die Koordinierungs- /Integrationsarbeit wurde fast ausschließlich durch den ehrenamtlichen Präventionsrat geleistet, stieß aber zunehmend an die Grenze der Belastbarkeit.
Durch die Förderung GWA/QM konnte eine Stelle zur professionellen Unterstützung /Aufbau von GWA eingerichtet werden. Die Stelle ist eingebunden in den ehrenamtlichen Steuerungskreis in dem das Vorgehen abgesprochen und begleitet wird.
Integration kann nur gelingen, wenn alle Bevölkerungsgruppen miteinbezogen werden. Darum war der 1. Schritt eine ausführliche (aktivierende) Befragung der Bewohner in unterschied. Gebieten u. Gruppen. Dazu ging die Mitarbeiterin, z.T. begleitet durch Mitglieder des Steuerungskreises, von Tür zu Tür, befragte Passanten auf dem Markt und lud in das zentralgelegene Büro. An der Befragung haben sich bis jetzt über 200 Menschen beteiligt!
Resultat: Die große Mehrzahl lebt gern in Visselhövede. Gleichzeitig wurden versch. negative Orte/Themen benannt. Z.B.: Alle Gruppen wünschen sich Verbesserungen im öffentl. Nahverkehr. Sehr deutlich ist der Ruf nach Treffpunkten in allen Altersgruppen. Eine ebenso wichtige Erkenntnis ist, dass alle Befragten erstaunt waren, dass sie nach ihrer Meinung gefragt wurden. Allerdings erwarten sie jetzt auch, dass etwas mit ihren Antworten passiert.
Mit der ausführlichen Befragung wurde eine einmalige Basis geschaffen. Sie führte auf verschiedenen Ebenen u. Gremien zu Diskussionen, Zuspruch aber auch Widerspruch. Damit ist bereits jetzt ein wichtiger Prozess in Gang gebracht. Wir sehen aber auch wie schwierig es ist, die unterschied. Befindlichkeiten von Einrichtungen, Institutionen u. Bewohnern zusammenzubringen. Gerade in einer Kleinstadt ist es eine große Kunst mit gewachsenen Strukturen/Netzwerken umzugehen. Es braucht sehr viel Gespür u. Geduld um möglichst alle einzubeziehen.
Zurzeit sind wir, u.a. in Absprache mit Bürgermeister u. Stadtrat in der Diskussion welche Schwerpunkte wir weiterverfolgen sollen. Der nächste große Schritt ist es, diese im Rahmen einer großen Veranstaltung “Tisch an Tisch” (1.7.18) vorzustellen und damit in die zweite Phase zu starten.
In Visselhövede kann man verschiedene Problempunkte und Problemgruppen ausmachen. Räumliche Punkte sind die Pappelstr. mit d. für e. Kleinstadt untypischen Wohnblocks in Randlage. Auf Grund d. niedrigen Mieten treten hier sozial benachteiligte gehäuft auf.
Ein weiteres Problemgebiet liegt links u. rechts der Walsroder Str. Auf d. einen Seite haben wir e. in den 60-70 J. entstandenes Wohngebiet m. überalteter Bevölkerung. Auf d. anderen Seite e. neu entstandenes Eigenheimgebiet m. überwiegend kurdischer Bevölkerung, d. starke Abkapselung erkennen lassen.
Sehr auffällig sind d. 15-23 j. männl. Jugendlichen, d. in der Schule stören, keinen o. schlechten Schulabschluss haben, in V. keinen Ausbildungsplatz finden aber auch nicht weg wollen oder können. Weiter ist die rasant ansteigende Gruppe junger und sehr junger Mütter. ohne schulische und berufliche Perspektive auffällig. D. extrem niedrige Mietzinsniveau trägt sicher dazu bei, d. diese Gruppen in V. verbleiben, aber hindert andere sich in diesen Gebieten anzusiedeln. D. niedrigen Mieten u. größere bezahlbare Wohnungen lassen größere Familiengruppen m. Flucht- o. Migr. nach V. kommen, d. d. Problem der Jugendlichen in Schule, Freizeit, Ausbildung u. Beschäftigung noch verschärfen. Dazu kommt n. Integration.
Das für alle größte Problem sind die fehlenden Verkehrsanbindungen, bes. in den Schulferien. Fehlende Freizeitang. für Jugendl., fehlende Sozialberatungsstellen und Treffpunkte.