Mit dem Erwerb des Geländes des ehemaligen Güterbahnhofs Osnabrück (22ha) ist durch die Lok-Viertel-OS GmbH eine städtebauliche Dynamik in das zentrumsnahe Areal gebracht worden. Es bietet sich die Möglichkeit ein neues und zukunftsweisendes Quartier aufzubauen und eine Jahrzehnte dauernde Industriebrache vor Ort abzulösen.
Vor dem Hintergrund dieses städtebaulichen Projekts haben sich drei Träger aus der regionalen Sozialwirtschaft (Heilpädagogische Hilfe Osnabrück - HHO, Caritasverband für die Diözese OS - DiCV OS, Diakonie Osnabrück Stadt und Land gGmbH - DIOS) zusammengefunden, um ein die soziale Resilienz förderndes Quartiersmanagement aufzubauen und nachhaltig zu etablieren.
Unter dem Motto „soziales, urbanes und inklusives Quartier für die Zukunft - Akteure an einen Tisch“ wird sich das Quartiersmanagement eng mit der Vorhabenträgerin, der Stadtverwaltung, den Bewohner*innen, Vereinen und Initiativen sowie der Wissenschaft und der lokalen Ökonomie – mithin allen relevanten Akteuren verzahnen, um die soziale Dimension in allen Phasen der Planung und Umsetzung zu fokussieren – bereits vor dem Einzug der ersten Bewohner*innen 2024.
Das Quartiersmanagement orientiert sich fachlich an der Vorstellung funktionaler Mischung von inklusivem Wohnen, Arbeiten und Freizeitgestaltung, einer angemessenen sozialen Durchmischung in der Bewohnerstruktur, der Bereitstellung von inklusiven gemeinschaftlich nutzbaren Räumen, der Eröffnung demokratische Beteiligungsmöglichkeiten zur Förderung sozial resilienter Quartiersentwicklung.
Quartiersmanagement wird u.a. in die Rolle von Quartiersscouts schlüpfen, die auf Bewohner*innen zugehen. Interessen werden gebündelt, Hilfebedarfe werden identifiziert und auf Unterstützungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Um die Arbeit für und mit den Menschen im Quartier auf Dauer sicher stellen zu können wird an einer nachhaltigen Finanzierung von Quartiersmanagement gearbeitet, die einen finanziellen Beitrag sowohl der Bewohner*innen als auch der Eigentümer*innen und wenn möglich weiteren Akteuren beinhalten und in eine passende Organisationsform (Stiftung, Verein, Genossenschaft etc.) gegossen werden soll.
Ein Fokus liegt auf dem Aufbau eines Büros für Soziale Innovationen, dass die Nähe zum CIC (Coppenrath-Innovation-Center) nutzt, um zukunftsweisende Angebote sozialer Dienstleistungen im Trägerverbund zu entwickeln. Damit werden Beiträge zur Nachhaltigkeit und Resilienz des Sozialen über das Quartier hinaus geleistet
Auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Osnabrück wird die Industriebrache einer neuen Nutzung zugeführt. Die Lok-Viertel-OS GmbH wird das Areal als gemischt genutztes Quartier (Wohnen, Arbeiten, Kultur) entwickeln. Neben dem Coppenrath-Innovation-Center sollen ca. für ca. 3500 Menschen 1700 Wohnungen, Läden und Kulturorte entstehen. Als Leitlinien der Planung wurden von der Vorhabenträgerin die Themen Mobilität, Energie, Entsorgung sowie Gastronomie/Versorgung (daily needs) gesetzt.
In städtebaulichen Planungsprozessen besteht generell die Gefahr, dass die Erfordernisse des sozialen Zusammenlebens nicht ausreichend berücksichtigt werden. Um dies zu verhindern trägt die sozialwirtschaftliche Trägergruppe (HHO, DiCV OS, DIOS) dafür Sorge, dass die soziale Dimension im Sinne ins Zentrum der Planung und Umsetzung rückt. Dies muss zwingend bereits im Zeitraum der Planung in Auseinandersetzung mit den zuständigen Akteuren erfolgen, damit an Menschen orientierte Quartiere wachsen können. Somit verfolgt das Projekt die Schaffung von Begegnungsräumen, in denen Kreativität, Kultur, gesellschaftliche Diskussion, Auseinandersetzung, Rückzug und vieles mehr möglich sein soll, spricht unterschiedliche Personengruppen an und ermöglicht, dass Demokratie erlebbar wird. Der Baubeginn liegt vermutlich auf Ende 2022/Anfang 2023. Im Jahr 2024 wird frühestens mit dem Einzug erster Bewohner*innen zu rechnen sein. Eine enge Zusammenarbeit mit der Lok-Viertel-GmbH, der Coppenrath-Stiftung und der Stadt Osnabrück ist zugesichert. Die Trägergruppe bildet bis zum Projektstart einen gemeinnützigen Verein als Organisationsform. Das Vorhaben soll Strahlkraft über das Quartier hinaus entwickeln