Mittelpunkt Hüttenstraße - Gemeinwesenorientiertes Quartiersmanagement in der Flüchtlingssozialarbeit
Zusammen leben - Zukunft gemeinsam gestalten - Integration fordern und fördern
Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Schaumburg eV
Rathauspassage 4
31655 Stadthagen
Telefonnummer:
+495721939830
E-Mailadresse:
Website:
Ansprechpartner*in:
Stephan Hartmann
Handlungsfelder:
Imageverbesserung und Öffentlichkeitsarbeit, Soziale Aktivitäten und soziale Infrastruktur, Zusammenleben unterschiedlicher sozialer und ethnischer Gruppen
Zielgruppe:
Alle Anwohner*innen, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte
Kurzbeschreibung:
Im Fokus des Projektes steht die Partizipation und Teilhabe am Gemeinwesen von Flüchtlingen und allen weiteren Bewohnern mit und ohne Migrationsgeschichte im Quartier Hüttenstraße, im Nordwesten der Kreisstadt Stadthagen. Quartiersmanager unterstützen als "Kümmerer" direkt vor Ort und leisten Hilfe zur Selbsthilfe.Ein Stadtteiltreffpunkt soll etabliert werden und als Anlaufstelle dienen. Dort soll es neben Beratungsangeboten insbesondere für Geflüchtete und Menschen mit Migrationsgeschichte, genügend Raum für Begegnungen, Austausch und Veranstaltungen geben. Im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe werden die Quartiersbewohner unterstützt, gemeinsam das Wohnumfeld zu gestalten, das Miteinander der Religionen und Kulturen zu fördern und Gewalt und Ausgrenzung präventiv zu begegnen. Die ortsbezogene bedürfnisorientierte Integrationsarbeit mit den Zugewanderten aber auch den Einheimischen fördert unter anderem die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und ebnet die Wege in den Arbeitsmarkt (Sprache, Ausbildung, Beruf, Studium). Die Aktivierung der QuartiersbewohnerInnen zum bürgerschaftlichen Engagement ist eine weitere wichtige und entscheidende Rolle für ein positives Miteinander und steht somit auch im zentralen Fokus der Sozialarbeit. Die Vernetzung lokaler Akteure im Quartier ist eine weitere Aufgabe. Dabei sollen bereits vorhandene Kontakte zu Institutionen, Vereinen und sozialen Partnern genutzt, ausgebaut und intensiviert werden. Eine enge Zusammenarbeit mit dem regionalen Netzwerk der Kooperativen Migrationsarbeit Niedersachsen (KMN) gehört genauso dazu, wie die enge Zusammenarbeit mit dem städtischen Integrationsbeirat, den Bildungsträgern und der Verwaltung. In Zusammenarbeit mit der Stadt Stadthagen wird zurzeit ein geeigneter Standort im Quartier für den Treffpunkt "Mittelpunkt Hüttenstraße" gesucht. Wir werden uns mit bis zu zwei halben Flüchtlingssozialarbeiterstellen im Quartier verorten, einbringen. Mit den Projektmitteln werden wir die Stelle des "Kümmerers" bzw. Quartiersmanager und eine 1/2 Verwaltungsstelle neu schaffen. Unabhängig von der Standortsuche sollen die Flüchtlingssozialarbeiter sofort nach Projektstart ihre aufsuchende Arbeit im Quartier aufnehmen. Die Stelle des Quartiersmanagers wird dann ausgeschrieben und möglichst zeitnah besetzt.
Ausgangslage / Problem:
Im Quartier rund um die Hüttenstraße leben seit den 70er Jahren überwiegend Menschen mit Migrationsgeschichte. Ehemalige Gastarbeiter aus der Türkei und russisch-stämmige Spätaussiedler prägten lange Zeit das Quartier. Konflikte zwischen den unterschiedlichen Kulturen waren an der Tagesordnung.Seit 2012 ziehen massiv Geflüchtete aus Syrien, Afghanistan und den Balkanstaaten in die Wohnblocks. Es gibt keinen zentralen Treffpunkt für Gemeinwesenarbeit. Die dort tätige Dezentrale Flüchtlingssozialarbeit ist nicht im Quartier stationiert. Im Projektgebiet leben rund 28 Prozent aller Ausländer der Kreisstadt. Der Ausländeranteil im Quartier liegt bei 43,8 Prozent. Der Anteil der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte ist weitaus höher, wird aber statistisch nicht erfasst. Es fehlen im Quartier ausreichende Beschäftigungsmöglichkeiten für Flüchtlinge. Außerdem ziehen permanent insbesondere Geflüchtete zu. Einer Perspektivlosigkeit und einer Zunahme der Kriminalität soll mit diesem Projekt ebenfalls entgegengewirkt werden.
Jahresziel:
Gelungene Integration der Menschen in das Gemeinwesen
Etablierung des Treffpunkts "Mittelpunkt Hüttenstraße"
Maßnahme:
Immobilie finden, Möglichst mit den Bewohnern gemeinsam herrichten.
Veranstaltungen durchführen
Maßnahme:
Gemeinsam mit den Menschen im Quartier Veranstaltungen planen und durchführen.
Einbindung der Menschen ins vorhandene Vereinsleben
Maßnahme:
Freizeitgestaltung erklären und Angebote aufzeigen, Orientierung zu Vereinen, gemeinsame Angebote mit den Vereinen entwickeln,
Jahresziel:
Gelungene Integration in den Arbeitsmarkt
Erlernen der deutschen Sprache
Maßnahme:
Ehrenamtliche Sprachangebote initiieren und begleiten, Niederschwellige Sprachangebote für Frauen / Frauenkurse anbieten, Orientierung zu den professionellen Sprachkursangeboten
Orientierung zu Arbeits- und Ausbildungsplätzen
Maßnahme:
Zusammenarbeit mit der Jugendberufshilfe, Bundesagentur für Arbeit, Jobcenter, Infoveranstaltungen für Arbeitgeber initiieren, Kontakttreffen im Quartier, Praktikumsplätze eruieren , zu Ausbildungs- und Arbeitstplätzen orientieren, Hilfe und Unterstützung bei Bewerbungen abieten
Schulausbildung erfolgreich abschließen
Maßnahme:
Schulsystem erklären, Veranstaltungen mit Bildungsträgern initiieren, Unterstützungsangebote organisieren
Ansatz GWA/QM:
Wir wollen die Gemeinwesenarbeit als prozessorientiertes, partizipatives und interdisziplinäres Arbeitsprinzip nutzen, um bei den Menschen im Quartier nachhaltige Verbesserungen ihrer Lebenssituation zu erreichen. Dabei orientieren wir uns an deren Bedürfnissen und Interessen und fördern die Teilhabe am ökonomischen, politischen, sozialen und kulturellen Leben.
Wir werden dabei insbesondere die Selbstorganisationen und vorhandenen Selbsthilfekräfte in den Fokus der sozialen Arbeit nehmen. So werden die Menschen dabei unterstützt, selbst aktiv zu werden, um ihre Bedürfnisse und Interessen öffentlich zu machen und sich für ihre Anliegen selbst einzusetzen. In unserem Verständnis der Gemeinwesenarbeit werden wir zielgruppen- und ressortübergreifend arbeiten (Wohnen, Gesundheit, Arbeit, Freizeit, Bildung, Kultur etc.), um die komplexen Aufgabenstellungen für eine gelungene Integration bewältigen zu können. Wir sehen das Projekt als Bindeglied zwischen den Interessen und Aktivitäten der Menschen und den Ressourcen der Stadt und wollen Aushandlungsprozesse zwischen Entscheidungsträgern aus Verwaltung und Politik einerseits und den Menschen andererseits gestalten.Außerdem steht die Vernetzung und Kooperation aller Akteure im Vordergrund. Dabei sollen Stärken herausgearbeitet und vorhandene Ressourcen und Potenziale im Stadtteil aktiviert und miteinander verknüpft werden, um ein funktionierendes soziales Netzwerk zu schaffen.
Methoden:
Aufsuchende Sozialarbeit, Begleitung bei Projekten von Bewohner/innen, Beratung, Bestandsanalyse, Empowerment, Kommunikationsanlässe wie Nachbarschaftsfeste Weihnachts- und Flohmärkte., Kontaktgespräche, Nachbarschaftshilfe, Netzwerkarbeit, Offenes Forum
Qualitätsstandards:
7. Zusammenleben gestalten – Nachbarschaft fördern
Den Standard haben wir erreicht, wenn der "Mittelpunkt" angenommen, akzeptiert und genutzt wird
Name des Projektgebietes:
Stadthagen Hüttenstraßen-Quartier
Stadttyp:
Mittelstadt (20.000 - 100.000 Einwohner)
Einwohnerzahl des Projektgebietes:
3508
Quelle / Anmerkungen:
Die Zahlen wurden von der Stadt Stadthagen zur Verfügung gestellt. Stand 31.12.2016
Abgrenzung des Projektgebietes:
Das Quartier liegt im Nordwesten von Stadthagen. Im Süden bildet die Enzer-Straße, im Osten an die Breslauer Straße, im Norden die Bahnlinie Minden-Hannover und im Westen das Industriegebiet an der Gubener Straße die Grenzen des Gebietes.
Das Projektgebiet liegt im Programmgebiet „Sozialer Zusammenhalt“:
nein
Projektgebiet geprägt durch:
Deutlich abgegrenztes Gebiet in städtische Randlage, Hohe Einwohnerdichte, Erhöhter Modernisierungsbedarf bei Wohngebäuden, Wenig attraktives Wohnumfeld, Anonyme Frei- und Grünflächen mit Defiziten in der Aufenthaltsqualität, Fehlende Infrastruktur (Soziales, Kultur, Bildung, Sport, Freizeit und Verkehr), Schlichtwohnungsbau vorhanden, Fehlen von Einrichtungen mit Treffpunkt-Charakter, Ein schlechtes Gebietsimage, Starke und übermäßig schnelle Veränderung der Bewohnerstruktur, Vermehrten Zuzug von Geflüchteten, Fehlende Arbeitsplätze und Beschäftigungsangebote, Fehlende Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote
Merkmale des Projektgebietes:
Anteil Kinder (bis 14 Jahre)
Anmerkung:
Quelle: Stadt Stadthagen - Unter "Sonstiges" ist der Ausländeranteil des Merkmals im Quartier angegeben.
Projektgebiet:
15 %
Gesamtstadt:
12 %
Sonstige:
54 %
Jugendliche/junge Erwachsene (bis 26 Jahre)
Anmerkung:
Quelle: Stadt Stadthagen - Unter "Sonstiges" ist der Ausländeranteil des Merkmals im Quartier angegeben.
Projektgebiet:
17 %
Gesamtstadt:
15 %
Sonstige:
55 %
Anteil der älteren Bewohner*innen (ab 60 Jahre)
Anmerkung:
Quelle: Stadt Stadthagen - Unter "Sonstiges" ist der Ausländeranteil des Merkmals im Quartier angegeben.
Projektgebiet:
26 %
Gesamtstadt:
31 %
Sonstige:
25 %
Arbeitslose Menschen (gesamt)
Anmerkung:
Arbeitslosenzahlen zum Quartier werden statistisch nicht erfasst und liegen deshalb auch nicht vor. Es ist davon auszugehen, dass sie wesentlich höher sind als der Anteil in der Gesamtstadt, da insbesondere Flüchtlinge einen eingeschränkten Zugang zum Arbeitsmarkt haben. Im LK Schaumburg liegt die Arbeitslosenquote bei 5,9 Prozent.Quelle: www.komis.de
Projektgebiet:
0 %
Gesamtstadt:
5 %
Sonstige:
0 %
Ausländische Bewohner*innen
Anmerkung:
Quelle: Stadt Stadthagen.
Projektgebiet:
44 %
Gesamtstadt:
24 %
Sonstige:
0 %
Menschen mit Zuwanderungsgeschichte
Anmerkung:
Der Migrationshintergrund wird als Merkmal von der Stadt Stadthagen statistisch nicht erfasst. In Zusammnearbeit mit dem Integrationsbeirat Stadthagen, haben wir eine vorsichtige Schätzung im Quartier vorgenommen. In der Gesamtstadt liegt er wohl bei über 30 Prozent.
Projektgebiet:
55 %
Gesamtstadt:
30 %
Sonstige:
0 %
Menschen die Transferleistungen beziehen (gesamt)
Anmerkung:
Es liegen keine statistischen Zahlen für die Gesamtstadt vor. Nach vorsichtigen Schätzungen liegt er in Teilbereichen rund um die Hüttenstraße bei rund 70-80 Prozent.
Projektgebiet:
70 %
Gesamtstadt:
0 %
Sonstige:
0 %