Der Nachbarschaftsladen Engeo bietet seit Jan. 21 im Stadtteil Engeo von Bremervörde Hausaufgabenhilfe u pädagogische Angebote für Grundschulkinder sowie Einzelfallberatung. In den Schulferien haben wir Ferienprogramme. Trägerin ist die St. Liborius Kirchengemeinde Bremervörde. Wir wollen Kinder u Familien stärken, denen es an Energie u Möglichkeiten dafür fehlt. 15 Nationalitäten treffen bei uns zusammen, täglich ca. 25 Kinder. Wir praktizieren Integration, deutsch als Verkehrssprache wird eingefordert.
Die Sozialarbeiterin leitet das tägliche Geschäft u die 15 Ehrenamtlichen an, die bei den Hausaufgaben helfen, ein Pastor ist Geschäftsführer. Dazu gehören weitere Initiativen, um Eltern der Kinder u Erwachsenen des Stadtteils niedrigschwellig Teilhabe zu bieten (Internationale Kochstudio, Kreativcafé, Gesundheitsprävention). Wir haben eine Webseite, für jeden sichtbares Logo u aktive Öffentlichkeitsarbeit bei Stadtfesten. Wir sind gut vernetzt mit der Kinder/Jugendhilfe, Fachberatungsstellen, Politik in Stadt/Landkreis u ermöglichen schnelle, flexible, eigenverantwortliche ehrenamtliche Initiative im definierten Rahmen ("high accountability, low control"), haben präzise Augen auf Kindeswohl-Standards & hohes commitment: Wir haben ein Haus, gekauft, kernsaniert u instand gesetzt, weitere Ehrenamtliche spielen eine zentrale Rolle: Bauteam, Steuerungsgruppe, in Summe ca. 30.
Durch Corona waren Kontakte beschränkt u wir durch 2 temporäre Unterkünfte u Suche, Kauf u Fertigstellung d Hauses auf uns konzentriert. Für die nächsten drei Jahre (24-26) öffnet sich d Blick ins Viertel hinein: Gemeinwesenarbeit (GWA) wird auf allen Ebenen eingeübt, verstanden u gelebt. Geh-Struktur wird eingeübt, Komm-Struktur erhalten: GWA mit Beteiligungsmöglichkeiten wird im Quartier mehrsprachig beworben (Flyer), mit gesellschaftspolitischen Akteuren verbindlich bedacht, Angebots- u Beteiligungsmöglichkeiten gelebt: Bewohner des Quartiers kommen vor Ort ins Gespräch miteinander (Kaffee u Bollerwagen), Migranten werden ermutigt u ertüchtigt, Wünsche/Missstände zu benennen (Runder Tisch). GWA wird transparenter u auf finanzielle Nachhaltigkeit geprüft: Wissenslücken sind geschlossen, Stadtteil wird für interessierte Öffentlichkeit transparent(er) (Führung), jeder Bewohner hat in seiner Straße Ansprechpartner für Engeo (Paten).
Kommstruktur hat weiterhin niedrigschwellig Beratung u Bildung (Hausaufgabenhilfe), etabliert weitere Bildungsmöglichkeiten für Kinder (Erlebnispädagogik)
Unser Herz schlägt für Engeo. Unsere Augen sehen konkrete Herausforderungen, unsere Ohren hören echte Nöte, unsere Hände sind schon tätig. Der Verstand sagt: Es muss weitergehen. Das Portmonee ist aber zu klein.
Wir sehen gemischte Bebauung u Bevölkerung ohne viel Kontakt zueinander: Größere Wohnblocks, mit mehrheitlichen Bewohnern in prekärer Lage, oft mit Migrationshintergrund u kleine u größere Einfamilienhäuser mit einfachem bis gehobenem Bürgertum. Alltagsorganisation und kulturelle Prägung sind höchst divergent und führen zu Konflikten.
Wir hören aus Gesprächen mit Gebietsexperten von sozialen Gemengelagen: clanmäßig organisierte Abzocke / Trickbetrüger und Polizeieinsätze (Polizei), Überforderung der sprachlichen & sozialen Integration von Kindern in Klassenverbände aus Asylbewerberfamilien (Grundschulen), Streitigkeiten durch juristisch unterschiedliche Behandlung von Ukraine-Flüchtlingen u weiteren Asylbewerbern (Diakonisches Werk), Personalnot im Jugendamt (Auskünfte schwer!), zunehmender Vereinsamung älterer Menschen (Pastor aus vielen Hausbesuchen).
Unsere Hände haben seit zwei Jahren mit angepackt. Wir haben eine erfolgreiche Arbeit aufgebaut mit hoher Eigeninitiative (Hauskauf & Renovierung), rund 30 Ehrenamtlichen u nachweislich besseren Schulleistungen bei Kindern in Engeo.
Der Verstand sagt: Das Vertrauen von Kindern & Familien in Engeo, Politik, Stadtgesellschaft u Fachnetzwerken ist da. Das Angebot soll zur richtigen Gemeinwesenarbeit ausgebaut werden (Geh-Struktur). Das hochqualifizierte u eingearbeitete Personal will verlängern. OHNE DAS GELD DER LAG MACHT DER LADEN DICHT UND DAS PERSONAL IST WEG. Kommune u Landkreis haben dafür nicht die Mittel.