Im Fokus steht die Entwicklung eines Hildesheimer Modells, das als interdisziplinäre Verantwortungsgemeinschaft die GWA in der Hildesheimer Nordstadt langfristig finanziell sichern und verstetigen soll.
In den letzten drei Jahren, in der ersten Förderperiode, konnte GWA in der Hildesheimer Nordstadt ausgebaut werden. Dabei ging es insbesondere um Beteiligung und die Durchführung partizipativer, stadtteilbezogener Projekte mit Netzwerkpartnern, sowie um strukturfördernde Koordinations-, Vernetzungs- und Aktivierungsarbeit.
Diese Arbeit hat für die geplante Entwicklung eines Hildesheimer Modells eine gute Ausgangsbasis geschaffen, denn die Bereitschaft zur Zusammenarbeit, u.a. mit der Stadt, der Wohnungswirtschaft, dem Jobcenter und fördernden Stiftungen hat sich deutlich erhöht:
Die Stadt ist mit uns, durch die beiliegende Kooperationsabsichtserklärung im März 2024 eine enge Kooperation eingegangen, weitere Einrichtungen erklären ihre Unterstützung durch Letter of Intents. Die Kooperation mit den Akteuren der Städtebauförderung „Sozialer Zusammenhalt“ ermöglicht Beteiligung von Bewohnenden an baulichen Prozessen.
Die Netzwerkarbeit funktioniert sehr gut: Durch die Zusammenarbeit verschiedener Partner ergeben sich Synergien, die zu einer gelingenden GWA maßgeblich beitragen. Die bisherige Arbeit von Nord.Pol hat hieran großen Anteil. Der Kontakt untereinander konnte maßgeblich und zielgerichtet intensiviert werden, der Kreis der Sprecher*innen bildet den zentralen Netzwerkknoten und leitet die Arbeit des Stadtteilbüros.
Potential sehen wir in der weiteren, intensiven Bewohnerbeteiligung und der Sozialraumorientierung von Bildungs-, Kultur- und Sozialeinrichtungen. Hier möchten wir in den kommenden Jahren Transformationsprozesse und Kooperationen anstiften, die u.a. dabei helfen, außerschulische Bildung im Stadtteil zu verankern. Dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung soll proaktiv durch ein Bündnis von Einrichtungen und Grundschulen begegnet werden, um gemeinsam Angebote zu entwickeln.
Schlussendlich bedarf es neuer interkultureller Konzepte und einer digitalen Stadtteilplattform für bestehende Kontaktorte und zusätzlicher Ansätze für die Ansprache von Bewohnenden und Ehrenamtlichen.
Langfristige Prozesse in Gang zu bringen und Veränderungen zu begleiten, wird durch das Hildesheimer Modell möglich. Der Folge-Projektantrag sichert die Entwicklung eines solchen, auf andere Kommunen mit fehlenden Haushaltsmitteln übertragbaren, Konzepts.
Die Nordstadt ist und bleibt ein Ankunftsort in Hildesheim. Multiple Problemlagen haben sich durch anhaltenden Zuzug von Menschen mit vielfältigem Unterstützungsbedarf und dem Anwachsen der Bevölkerung allgemein, in den letzten Jahren verschärft. Zwar trägt die Arbeit der Vergangenheit Früchte, kann aber die vielen Bedarfe der Bewohner*innen und an Formen der Beteiligung nicht abdecken. Dadurch kommt es zur Überförderung der Einrichtungen und Ehrenamt zieht sich teils zurück. Stetige Kürzungen in Bereichen erschweren die kontinuierliche Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort. Bundesprogramme für Kultur sind beendet, Projekte finden nicht mehr statt. Eine Verstetigung bereichsübergreifender GWA ist durch fehlende Mittel der Kommune nicht absehbar.
Durch die Einführung des Ganztags25 sind alle Schulen im Stadtteil Ganztagsschulen. Der Unterstützungsbedarf, nicht nur der Bildungseinrichtungen, wird noch weiter steigen. Hier kann Erleichterung durch die Unterstützung bei der Sozialraumorientierung und der weiteren Öffnung in den Stadtteil entstehen. Dafür braucht es weitere Gelder und Ressourcen.
Trotz der erschwerten Ausgangslage wurde in den letzten Jahren viel im Stadtteil geschafft. Vergangene Förderungen haben den Stadtteilverein mit dem Ehrenamt, eine Koordinierungsstelle Sport und ein AOK gefördertes Gesundheitsprogramm etabliert. Der Vernetzungsgrad aktiver Einrichtungen ist hoch und wurde ausgebaut. Veranstaltungen werden gemeinsam durchgeführt, Materialien selbstverständlich geteilt und Lösungen für Herausforderungen erarbeitet. Hier wollen/ müssen wir weiter machen und absichern, dies gelingt jedoch nur durch eine einmalige Folgeförderung von Nord.Pol 2.0.