In den drei Städten Bad Lauterberg im Harz (BL), Herzberg am Harz (HB) & Bad Sachsa (BS) im Landkreis (LK) Göttingen (Gö) & der Umgebung der Städte soll mit einem mobilen aufsuchenden Angebot in Form eines bunten auffälligen "Südharz-Mobils" (umgebautes Wohnmobil) die intergenerationale & -kulturelle Begegnung der Bevölkerung (BV) gefördert & Beratung ermöglicht werden. Da bisherige stationäre Angebote nicht ausreichen, um die in den abgelegenen ländl. Gebieten lebende BV zu erreichen, soll mit einem innovativen Ansatz die GWA im Südharz aus- & aufgebaut werden. Dadurch wird ein neuer Sozialraum erschlossen, der von vorhandenen stationären Angeboten bisher ausgeschlossen ist. Zwei Personen (neue GWA und Mitarbeitende bestehender Angebote) sollen gemeinsam im Mobil an diversen Standorten (v.a. ländl. Gebiete & Brennpunkte) Beratung (u.a. Sozial- & Schuldnerberatung) & Begegnung anbieten. Außerdem sollen Begegnungslotsen (BeLo) ausgebildet werden, die Begegnungsangebote in priv. u. öffentl. Räumen im ländl. Raum anbieten.
Ziel ist es, den Bewohner*innen (BW) Räume zu bieten, um in Kontakt zu treten, Vereinsamung entgegenzuwirken & Spannungen zw. den BV-Gruppen abzubauen. Zudem soll der Verbreitung v. extremistischem Gedankengut entgegengearbeitet werden. Durch einen Settingansatz wird die defizitäre soziale Infrastruktur gestärkt, v.a. durch lebenspraktische Unterstützung & Beratung, die auf lokale Probleme wie Armut & Arbeitslosigkeit reagiert. Zur Umsetzung wird eine Zusammenarbeit mit den Familienzentren (FZ), Beratungsdiensten, Vereinen & Trägern angestrebt. Zudem soll die städte- und regionenübergreifende Vernetzung intensiviert werden, um das Zusammenwachsen & eine nachhaltige Integration zu fördern.
Da die Ausgangslage in den Städten ähnlich ist, können die BW von der Zusammenarbeit mit den vorhanden Strukturen profitieren, da diese sich gegenseitig ergänzen. Es soll kommunenspezifische und -übergreifende Angebote geben. Trotz der ähnl. Ausgangslage gibt es in den Städten unterschiedl. Bedarfe und bestehende Angebote, die durch Kooperation u. Ausweitung des Angebotes & Gebietes ausgeglichen werden können. Gemeinsam können die drei Städte bessere Effekte erzielen, da eine auf eine Kommune beschränkte Vernetzung auf Grund der defizitären Strukturen in den einzelnen Städten weniger erfolgsversprechend ist. Die neuen Angebote sollen allen BW unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft, usw. offen stehen & die Bedarfe der gesamten BV in den Blick nehmen.
Die Städte BL, HB und BS liegen im nördl. Teil des LK Gö. sowie im südl. Teil des Harzes. Die drei Städte vereint eine ähnliche Ausgangslage: fehlende soziale Infrastruktur, Kinder- u. Altersarmut, ein hoher u. zunehmender Anteil an älterer Bevölkerung (BV), hohe Arbeitslosigkeit, Abwanderung der BV u. eine hohe Akzeptanz von rechtem Gedankengut. Der größte Träger hat seine Angebote in der Region 2024 eingestellt, wodurch eine Lücke entstanden ist. Zudem existieren Spannungen zw. den verschiedenen BV-Gruppen. lntergenerationale & -kulturelle Begegnungen finden kaum statt u. der soziale Zusammenhalt innerhalb der BV ist nur schwach ausgeprägt. Es lässt sich eine Segmentierung der BV auf emotionaler & sozialer Ebene feststellen. Es gibt kaum Angebote od. Aktivitäten vor Ort, die Begegnungen ermöglichen, wodurch Einsamkeit ein großes Problem darstellt. Insb. für Jugendliche und junge Erwachsene ergibt sich eine schwierige Ausgangslage, da die Städte stark durch die ältere BV geprägt sind u. wenig Angebote für Jugendliche existieren.
Zudem handelt es sich um eine ländl. Region, wodurch große Teile der BV nicht durch die bisherigen Angebote erreicht werden, da diese sich hauptsächlich auf die großen Städte konzentrieren. Erschwerend kommt hinzu, dass die BW nicht mobil sind, da der öffentl. Nahverkehr schlecht ausgebaut ist.
Es besteht die Gefahr, dass rechtes Gedankengut sich weiter in der BV vor Ort ausbreitet, da die BV durch die schwierige Ausgangslage anfälliger für extreme Weltanschauungen ist. Durch den mobilen Auf- & Ausbau von GWA-Strukturen soll verhindert werden, dass die Angebotslücke von rechtem Gedankengut u. deren entsprechenden Angeboten eingenommen wird.