"Es muss weitergehen", diese deutliche Einschätzung teilten die Podiumsgäste der Veranstaltung „Gute Nachbarschaft - Modellförderung Gemeinwesenarbeit und Quartiersmanagement" am 10. September 2018 in Hannover.

Der zentralen Diskussion um die Zukunft der Modellförderung im zweiten Tagungsteil folgten über 250 Gäste aus ganz Niedersachsen und aus unterschiedlichsten Kommunen.

Auf dem Podium waren sich Vertreter der Landespolitik (Dirk Adomat, MdL, SPD; Martin Bäumer, MdL, CDU), des Ministeriums (Frank Doods, Staatssekretär MU), der Verbände (Martin Fischer, LAG FW; Dirk-Ulrich Mende, AG der kommunalen Spitzenverbände) sowie die fachlichen Expertinnen und Experten (Dr. Gülsan Yalçin, Niedersächsischer Integrationsrat; Dr. Thomas Franke, DIFU; Markus Kissling, Servicestelle der Modellförderung) prinzipiell einig:

  • Ein solches Programm, wie mit "Gute Nachbarschaft" erstmals aufgelegt, ist genau das, was es auch in Zukunft für den Zusammenhalt und das Zusammenleben in den Gebieten in Niedersachsen braucht.

Stimmen aus dem Publikum, von Bewohnerin bis Bürgermeister, unterstützten die Forderung: "Gute Nachbarschaft" muss auch ab 2019 mit einem Budget im Haushalt hinterlegt sein.

 

Doch von vorn:

Eingeleitet wurde die Tagung, deren Ziel es war, die Anliegen und die Zielsetzung der Modellförderung vorzustellen und bisherige Zwischenergebnisse der geförderten Projekte zu präsentieren, eindrucksvoll von einem Grußwort des Bauminsters, Olaf Lies.

  • Dieser betonte die Schwierigkeiten - und mitunter auch Chancen - die sich in Projektförderungen verbergen.

  • Die ersten Erfolge, die sich bereits in kurzer Zeit bei den vielen Modellprojekten erkennen lassen.

  • Und nicht zuletzt den hohen Bedarf an der Förderung in Niedersachsen, bei dem mit über 6 Millionen Euro Antragssumme ein Vielfaches an Nachfrage den derzeitigen Fördermöglichkeiten gegenüber steht.

  • Im diskursiven Nachklapp mit Moderatorin Elke Frauns klang der Knackpunkt der Veranstaltung - die Verstetigung der Förderung - bereits an.

 

Auf diesen inhaltlich, bereits tiefgehenden und die bisherige Wirkung der Förderung und aller Projekte stützenden, Auftakt folgte, der theoretische Hauptimpuls durch Dr. Thomas Franke vom Deutschen Institut für Urbanistik.

  • Dieser übertrug die gesammelten Erfahrungen aus 20 Jahren Städtebauförderung/Soziale Stadt-Programmen auf die Möglichkeiten von "Gute Nachbarschaft" in Niedersachsen:

  • Eine Erkenntnis stach dabei besonders hervor:  Besonders erfolgreiche Beispiele von sozialer Stadtentwicklung  finden sich stets dort, wo strukturell (bauliche) Veränderungen entsprechend "bespielt" werden. Dass heißt ressortübergreifend und interdisziplinär das "Soziale" und das "Bauliche" einander ergänzen.

 

Folien:

Dr. Thomas Franke, Deutsches Institut für Urbanistik

 

Projekte

Die im Anschluss folgenden beispielhaften Projekte zeigten, dass sie mit großem Einsatz Beteiligungsprozesse in den Quartieren bewirken und schon nach kurzer Zeit sichtbare Veränderungen schaffen.

Volker Grendel, Emden

Volker Grendel von der Stadt Emden stellte mit dem "3 x 3 der Gemeinwesenarbeit in Emden" ein Vorgehen vor, dass in seiner Systematik, Nachhaltigkeit und Umfasstheit beispielhaft nicht nur für Niedersachsen ist:

 

Chanel Habermann, Dannenberg

Chanel Habermann beschrieb eindrücklich die Dynamik, mit der innerhalb kürzester Zeit das neue Zukunftszentrum in Dannenberg entstehen konnte - und mittlerweile über 4000 Bewohner/innen bereits den Treffpunkt besuchen konnten. Und dies alles maßgeblich durch einen ehrenamtlichen Impuls und viel Einsatz.

Zur vollständigen Projektbeschreibung.

 

 

Claudia Schmidt, Hameln

Das Beispiel der Stadt Hameln, in dem vier Quartiere in einem intergrierten Ansatz systematisch unterstützt werden, wurde von Quartiersmanagerin Claudia Schmidt - gemeinsam im Team mit zahlreichen Unterstützer/innen - vorgestellt. Ihr Vortrag und nicht zuletzt das gemeinsame Vorgehen im Team am Veranstaltungstag, zeigen deutlich den modellhaften Charakter eines integrierten Vorgehens:

 

 

Infoflyer: Erfolge schon nach kurzer Zeit

Die Ergebnisse einer Blitzumfrage der LAG Soziale Brennpunkte Niedersachsen 8/2018 zur Modellförderung Gemeinwesenarbeit und Quartiersmanagement schließlich zeigen, wie viel die geförderten Projekte bereits in nur wenigen Monaten in Niedersachsen erreichen konnten.