Kurzbeschreibung der Methode:
CO ist aktivierende Beziehungsarbeit zum Aufbau von Bürger-Organisationen, z.B. in einem benachteiligten Stadtteil. CO verfolgt das Ziel, Bürger*innen zusammen zu bringen, damit diese für ihre eigenen Interessen eintreten und eine nachhaltige Verbesserung ihrer Lebens- und Arbeitsbedingungen u. ä. durchsetzen. Dies kann nur gelingen, wenn Bürger*innen Macht (Power) gewinnen; deshalb will CO möglichst viele Menschen und Gruppen zusammenbringen.
Ablauf:
Meist folgt CO dabei einem drei- bzw. vierphasigen Organisationszirkel: Zuerst werden möglichst viele persönliche Einzelgespräche geführt (one-on-ones), um die Menschen z.B. in einem Stadtteil und ihre Wertvorstellungen, ihre Träume und Probleme kennen zulernen. Nach einer großen Versammlung, bei der die Ergebnisse veröffentlicht und interessierte Menschen zusammen kommen, werden mit einer sich daraus bildenden Aktionsgruppe Nachforschungen und Analysen angestellt (research). Die Arbeitsgruppe erarbeitet Lösungen für die identifizierten Probleme. Schließlich werden eine oder mehrere Aktionen geplant und durchgeführt (action). Dabei geht CO – unterstützt von professionellen Organizer*innen – durchaus strategisch wie taktisch vor und scheut auch nicht Konflikte. Ziele sind dauerhafte Veränderungen sowie partizipatorische Strukturen, um Demokratie mit Leben zu füllen.
Chancen:
Im Unterschied zu Bürgerinitiativen wird in einem Organizing-Prozess angestrebt, dauerhafte Bürger*innen-Organisationen aufzubauen, die nachhaltig Strategien ausformulieren, soziale Konflikte kenntlich machen, Aktionen durchführen und mit Machthabenden verhandeln können. Die Methode ist mit allen Menschen/Gruppen anwendbar und macht demokratische Prozesse unmittelbar greifbar und erlebbar.
Mögliche Probleme:
Der Aufbau öffentlicher Beziehungen braucht Zeit und geht nicht nebenbei - Personalwechsel sind dabei nicht förderlich. Als wichtig haben wir eine externe Beratung sowie regelmäßige Trainings empfunden, dafür sollten Mittel eingeplant werden. Mitarbeiter*innen müssen von der Strategie überzeugt sein und sie nicht "auf Anweisung" umsetzen. Haltung und Menschenbild sind hierbei sehr wichtig.
Handlungsfelder:
Soziale Aktivitäten und soziale Infrastruktur
Wohnen und Wohnumfeld
Zusammenleben unterschiedlicher sozialer und ethnischer Gruppen
Zielgruppe:
Alle Anwohner*innen
Dauer:
Bis zum Aufbau z.B. eines Vereins mind. 1,5 Jahre
Frequenz der Beteiligung:
Einmalig
Anzahl der Teilnehmer/innen :
über 100
Quelle/Weiterführende Links: