Das Zukunftszentrum wurde 2017 als erste Anlaufstelle u. Begegnungsstätte mit verschiedenen Begegnungs-; Hilfs-; und Kulturprojekten gestartet. Das Besondere des ZZ ist die Vielfalt der Angebote, womit jeder in den Stadtteilen angesprochen wird. In den bereits fast 1,5 Jahren konnten viele Hilfsangebote, aber auch viele Begegnungsangebote durchgeführt werden. Um mit den Menschen in Kontakt zu kommen, planen die Stadtteilmanager mit den Bew. regelmäßige Veranstaltungen, aktivierende Befragungen und Versammlungen . Mit Infoständen nehmen wir z.B. beim Ostermarkt, Kartoffelsonntag, verkaufsoffene Sonntage, lange Nacht der schönen Künste teil, um hier die Bew. nach ihren den Bedürfnissen zu fragen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Hieraus sind wieder neue Bedarfe entstanden. Ein Bedarf war z. B., dass sich die Bew. Angebote für Kinder gewünscht haben. So wurden durch die aktive Arbeit der Stadtteilmanager die Bew. in den Stadtteilen intensiv unterstützt. Mit ihnen zusammen wurde ein Kinderprogramm für unterschiedliche Altersstufen entwickelt. Dadurch können wir gemeinsam die Lebenssituation zusammen mit den Bew. verbessern, Kommunikation zwischen den verschiedenen Kulturen möglich machen und Gemeinschaft entwickeln. Dabei ist es sehr hilfreich, dass eine unserer Stadtteilmanager Migrationshintergrund hat. Dadurch finden wir auch einen guten Zugang zu den Menschen mit Migrationshintergund. Auch unser Landtagsabgeordnete Herr Dorendorf überzeugte sich von unserer Arbeit und zeigte sich sehr beeindruckt. Er versicherte, dass gerade in unserem ländlichen Raum die Schaffung und Errichtung solcher Angebote unerläßlich ist. Die Erfolge der letzten 1,5 Jahre zeigen aber auch, dass die Menschen sich hier wohl fühlen, endlich einen Platz gefunden haben, sich zu treffen, sich auszutauschen, gemeinsam Aktivitäten zu planen, um ihre Lebenssituation in die Hand zu nehmen und zu verbessern. Unter anderem entstand so auch die Idee einer kleinen ZZ-Zeitung. In der wir nun regelmäßig über unsere Aktivitäten berichten. Nachdem die 1. Zeitung erschienen war, kam sehr schnell die Frage: "Und wann kommt die nächste Zeitung? Das ist ja unglaublich, was bei Euch alles passiert!" Wir finden: Ein besseres und schöneres Lob kann man für den Einsatz und die tägliche Arbeit nicht bekommen. All das ist nur möglich, weil wir die wunderbare Förderung des Ministeriums erhalten haben und hoffentlich auch weiter erhalten werden.
Als wir 2017 mit dem Projekt gestartet sind, war die Ausgangslage in den drei Stadtteilgebieten mit sozialem Brennpunkt, dass im Stadtteilgebiet Develangring und Feldstr./Bellmannsfeld überwiegend Spätaussiedler, vorwiegend aus Kasachstan und im Stadtteilgebiet Kochst./Franz-Lübeck-str. überwiegend Menschen mit Migrationshintergrund aus den Ländern Syrien und Afghanistan leben. Da die Wohnungen günstig sind, leben hier auch viele Langzeitarbeitslose und Rentner. Das größte Problem war, dass es für die verschiedenen Personengruppen keinerlei Unterstützung gab, so dass es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den verschiedene Kulturen kam. Da zudem viele Menschen keiner geregelten Tätigkeit nachgehen, gibt es viel Zeit für wenig Geld. Die Menschen lebten in Hoffnungslosigkeit, Demotivation, Alkohol und Isolation. Hier haben wir durch unsere intensive Arbeit eine erste Kehrtwende erreicht. Durch die verschiedenen Projekte konnten die ersten Menschen aus dieser Abwärtsspirale geholt. Viele Bewohner/innen haben die Angebote dankbar angenommen, weil sie bei uns Wertschätzung und Anerkennung erhalten. Dies ist der erste Schritt in eine positive Richtung, in der sie das Gefühl bekommen haben, gebraucht zu werden und eine Aufgabe haben. Wir haben es geschafft, ein Teil der Bewohner/innen aus ihrer Isolation zu holen und mit ihnen an einer neuen Perspektive zu arbeiten. Deshalb ist es jetzt besonders wichtig, dieses Projekt weiterzuführen und zu fördern, da sonst die Arbeit und Mühen, die wir bisher in die Bewohner/innen und in dieses Projekt gesteckt haben, völlig umsonst wären und diese Menschen wieder zurück in ihre alte Situation fallen würden.