Die Räume des "Treffs am Kamp" am bisherigen Standort sind zum 30. Juni diesen Jahres gekündigt. Dieses sehen wir als Chance, um neue Wege in der Nachbarschaftsarbeit zu gehen. Neben einem neuen festen Standort wollen wir im Stadtteil mobil werden und niedrigschwellige Angebote schaffen, in dem sich Nachbarn "vor ihrer Haustür" begegnen können. Mit einem "Event- Anhänger", der als mobiler Treffpunkt genutzt werden soll, stehen wir regelmäßig an markanten Plätzen im Viertel, um Anwohnende neugierig zu machen, sich dort zu begegnen, auszutauschen und gemeinsame Interessen entwickeln. Mithilfe eines/er Mitarbeitenden werden sie motiviert, selber aktiv zu werden. Neue Nachbar/innen und "Alt Eingesessene" lernen sich kennen. Nachbarschaftliche Hilfen werden ermöglicht.
Die bisherige Nachbarschaftsarbeit wird vorübergehend in kleine Räume der Kirchengemeinde mit einem Büro, das "nur" als Koordinierungs- und Kontaktstelle dienen kann, umziehen. Veranstaltungen werden in Räumen anderer Einrichtungen durchgeführt.
Mit dem mobilen Nachbarschaftstreff wird diese Arbeit ergänzt. Die traditionelle "Komm- Struktur" eines stationären Nachbarschaftstreffs wird mit diesem Projekt durch "aufsuchende" Nachbarschaftsarbeit erweitert. Durch regelmäßige wiederkehrende Präsens an 4 - 5 Plätzen im Stadtteil wird der Treff als bürgernahe niedrigschwellige Institution wahrgenommen werden. Je nach Standort und den dortigen Zielgruppen werden unterschiedliche Angebote gemacht und Aktionskisten mit zielgruppengerechten Materialien bereitgehalten.
Die Menschen im Stadtteil werden aufmerksam, neugierig und aktiv. Sie können sich "vor ihrer Haustür" treffen oder engagieren und erfahren einfacher den Zugang zu Hilfen und Angeboten.
Der Anhänger, der als Büro, als Bühne und auch als als kleiner Veranstaltungsraum genutzt wird, ist mit einem Pavillon erweiterbar. Damit ist das Angebot weitestgehend wetterunabhängig.
Den Abschluss des Projektes wird der mobile Treff mit einem aktiven Adventskalender an 4 Standorten in der Adventszeit 2020 in Davenstedt gestalten.
Mit einem/einer Mitarbeiter/in wird im Projektzeitraum ein Team mit ehrenamtlich Mitarbeitenden aufgebaut. Dieses Team soll nach Auslauf des Projektes, unter Federführung des hauptamtlichen Mitarbeiters im Nachbarschaftstreff, den mobilen Treff weiterführen.
Der Anhänger mit der Ausstattung kann auch für Stadtteilaktivitäten anderer Vereine und Gruppen zur Verfügung gestellt werden.
Nach über 11 Jahren muss der Nachbarschaftstreff seinen Platz in einer Unterkunft für obdachlose Familien, Alleinerziehende und Alleinstehende wegen einer Kernsanierung verlassen. Damit stehen die kleinen gemütlichen Räume auf unabsehbare Zeit nicht mehr zur Verfügung. In den vergangenen Jahren wurden die Angebote vorwiegend von den Bewohner/innen der Unterkunft angenommen. Interessierte aus dem Stadtteil haben trotz intensiver Ansprache nur vereinzelt Angebote im Nachbarschaftstreff angenommen.
Dabei ist der Bedarf an aktivierenden Angeboten im freizeitpädagogischen Bereich, der Hilfe zur Selbsthilfe und der Begegnung unterschiedlicher ethnischer Gruppen und altersgerechter Angebote steigend. Daraus ergibt sich eine notwendige sichtbare Öffnung der Arbeit für alle Bewohner/innen.
Nach der Stadtteiluntersuchung im Rahmen des Prozesses "Mein Quartier 2030" und der vorbereitenden Untersuchungen für das Programm Soziale Stadt stehen einige offene Fragen zur Klärung an.
Daraus ergibt sich, dass Handlungsansätze gefunden werden müssen, die die Unterschiedlichkeit der Wohnquartiere im Stadtteil aufgreifen müssen. Beispielhaft erwähnt sei hier das Quartier um den Marktplatz mit den angrenzenden Unterkunftshäusern am Geveker Kamp. Hier entwickelt sich ein sozialer Brennpunkt (so auch die Voruntersuchungen zum Programm "Soziale Stadt").
Im Nordwesten des Stadtteils gibt es ein Wohnviertel mit einem hohen Anteil der Ü 60 Generation.
Der Stadtteil selbst ist sehr großflächig und durchtrennt wird durch eine Kleingartenkolonie und die Sportanlagen des Sportvereins.
Dieses erfordert weitere Wege zur Nahversorgung, Gestaltung der Freizeit mit Angeboten im Stadtteil.