Im Fokus des Projektes steht die Weiterentwicklung und Etablierung des neu entstandenen Begegnungszentrums Mittelpunkt Hüttenstraße in der Weststadt von Stadthagen. Die zentrale Aufgabe ist die Förderung von Partizipation und Teilhabe am Gemeinwesen aller Bewohner*innen im Quartier mit und ohne Migrationsgeschichte. Die Quartiersmanagerin unterstützt als "Kümmerer" direkt vor Ort und vermittelt Hilfe zur Selbsthilfe. Menschen mit Zuwanderungshistorie, insbesondere auch Geflüchtete, sollen dadurch ermutigt werden, ihre Integrationsbemühungen voranzubringen. Bestehende Netzwerke, Beratungsleistungen und Angebote zum Aufbau einer guten Nachbarschaft sollen insbesondere auch außerhalb des Begegnungszentrums direkt im Quartier begleitet und unterstützt werden. Die weitere Zusammenarbeit mit der Jugendpflege der Stadt, dem Kindergarten und den Schulen muss weiter ausgebaut werden, ebenso die Projektarbeit mit den Vereinen und den neu entstandenen Migrantenselbstorganisationen. Das Wohnumfeld (u.a. Infrastruktur und bauliche Gegebenheiten) soll gemeinsam so gestaltet werden, dass sich die Mehrzahl der Bewohner*innen mit dem Quartier positiv identifizieren können. Neben den Beratungsangeboten im Begegnungszentrum, ist genügend Raum für Begegnungen, Austausch und Veranstaltungen vorhanden. Hierbei wird das tolerante Miteinander der Menschen mit ihren Religionen und Kulturen gefördert, um insbesondere Gewalt und Ausgrenzung präventiv zu begegnen. Die ortsbezogene bedürfnisorientierte Integrationsarbeit mit den Zugewanderten sowie den Einheimischen fördert unter anderem die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und ebnet die Wege in den Arbeitsmarkt (Sprache, Ausbildung, Beruf, Studium). Die Aktivierung der Quartiersbewohner*nnen zum bürgerschaftlichen Engagement spielt eine weitere wichtige und entscheidende Rolle für ein positives Miteinander und steht somit auch im zentralen Fokus der Sozialarbeit. Die Verstetigung der jetzt schon hohen Vernetzung lokaler Akteure im Quartier ist eine weitere Aufgabe. Dabei sollen bereits die vorhandenen Kontakte zu Institutionen, Vereinen und sozialen Partnern genutzt, ausgebaut und intensiviert werden. Ebenso ist die Einbindung von externen Referenten und Experten geplant. Eine enge Zusammenarbeit mit dem regionalen Netzwerk der Kooperativen Migrationsarbeit Niedersachsen (KMN) gehört genauso dazu, wie die enge Zusammenarbeit mit dem städtischen Integrationsbeirat, den Bildungsträgern und der Verwaltung.
Das Begegnungszentrum Mittelpunkt Hüttenstraße (BMH) wurde 2017/2018 initiiert und eröffnet. Erste Angebote und Treffen fanden schon monatelang provisorisch auf der Baustelle statt, um schnell proaktiv im Quartier präsent zu sein, ehe das BMH durch Minister Olaf Lies eröffnet werden konnte. Die zahlreichen Angebote wie zum Beispiel vier Deutschkurse pro Woche (bis zu je 21 TN), Bewerbungsberatung, Yoga für Frauen (in Kooperation mit dem Landessportbund), monatliche Begegnungscafés (bis 23 TN), wöchentlicher Frauentreff (bis 30 TN) oder Kreativtreff (bis 17 TN) werden gut von einem Teil der Bewohner angenommen. Von November bis April besuchten rund 440 TN die Angebote. Trotzdem bleibt eine prekäre Situation im Quartier. Der Flüchtlings- und Ausländeranteil steigt weiterhin stetig an. Spannungen zwischen den Gruppen und den unterschiedlichen Kulturen führen zu Nachbarschaftsproblemen. Die Randlage, die fehlende Infrastruktur und wenige Freizeitmöglichkeiten verschärfen die Situation für die Weststadt. Das Bedürfnis eines Austausches ist bei den aktiven Bewohnern und Vereinen vorhanden. Dabei müssen etablierte Stellen unterstützt und entlastet werden, um Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Seit der letzten Antragstellung hat sich die Bevölkerung im Quartier von rund 3.500 (Stand 31.12.2016) auf 4.377 Einwohner (Stand: 30.4.3018) erhöht.Ein Großteil davon sind Geflüchtete und deren Familiennachzug.